Die Hechinger Kläranlage verrichtet unverzichtbare Dienste für die Sauberhaltung der Gewässer, ihr Unterhalt aber kostet auch immer wieder erkleckliche Summen.Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Betriebsausschuss: Sanierungsauftrag mit Kosten von 1,2 Millionen Euro vergeben

Hechingen. Kläranlagen sind wichtig für die Städte, aber sie kosten auch richtig Geld. Hechingen muss nun etwa 1,2 Millionen Euro in die Sanierung der Aktivkohle Flockungs- und Filtrationsanlage der Kläranlage investieren. Und auf der Liste stehen noch weitere Sanierungsaufgaben.

Trotz der hohen Kosten, die in Corona-Zeiten besonders schmerzen, gab es im Betriebsausschuss des Gemeinderats keinerlei Vorbehalte gegen dieses Vorhaben. Denn Florian Haag, technischer Betriebsleiter, machte klar: "Es ist höchste Eisenbahn, mit der Sanierung zu beginnen." Jetzt noch warten würde bedeuten, dass bald nur noch ein Totalabriss in Frage kommt.

Die Anlage folgt auf die Reinigungsstufe mit Aktivkohle, und um das Wasser hier wieder sauber zu kriegen, müssen Metallsalze zugegeben werden. Auf die aus Beton gefertigte Anlage hat das Salz aber eine verheerende Wirkung. Vor allem in alten Zeiten, als die Hechinger Textilindustrie noch viel stark verdrecktes Abwasser erzeugte, musste das Salz in hoher Dosierung zugegeben werden. Wohl auch mal deutlich zu viel, damals sei die Anlage einfach noch nicht so optimiert gewesen wie heute, erklärte Haag.

Derzeit behilft man sich bei Regen mit Eimern, aber eine Dauerlösung ist das natürlich nicht

Auch wenn heute sparsamer dosiert wird – die früheren Einträge fressen weiter an der Metallarmierung des Betons, und so bleibt nichts anderes übrig, als den schadhaften Beton abzuklopfen, die angefressene Armierung nötigenfalls zu ersetzen, neuen Beton aufzutragen und diesmal dann auch noch eine Schutzschicht aufzutragen, damit nicht neues Salz eindringen kann. Ende 2021 soll das Projekt abgeschlossen sein. Sanierungsarbeiten auf dem Kläranlagengebäude aber wird es weiter geben. So ist das Dach an ein paar Stellen undicht. Derzeit behilft man sich bei Regen mit Eimern, aber eine Dauerlösung ist das natürlich nicht. Aber dieses Thema wird erst mal auf später verschoben.