Vor der Preisverleihung: Staatssekretär Volker Schebesta (von links), Anna Adler und Bischof Gebhart Fürst. Foto: Moser Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Gymnasiastin erhält 500 Euro / Ihr Thema lautet "Mensch 4.0: ein faustischer Homo Deus?"

Hechingen/Stuttgart. Anna Adler vom Gymnasium Hechingen hat beim Schülerwettbewerb "Christentum und Kultur" der evangelischen und katholischen Kirchen in Baden-Württemberg den ersten Preis gewonnen, der mit 500 Euro dotiert ist.

Unter dem Titel "Mensch 4.0: ein faustischer Homo Deus?" verglich Adler in ihrer Arbeit das Streben des heutigen Menschen nach Allwissen und Allmacht in der digitalen Welt mit dem Goethe’schen Doktor Faustus. Die schriftliche Ausarbeitung, wurde von ihr um einen Film ergänzt, der nochmals die Thematik des Menschen, der ständig über sich hinauswächst, bildlich in Szene setzte und musikalisch eindrucksvoll untermalte.

"Ich hatte nicht erwartet, den ersten Preis zu gewinnen und ich freue mich sehr darüber. In meiner Arbeit habe ich mich damit beschäftigt, ob sich der Mensch durch den technischen Fortschritt zu einem gottähnlichen Menschen entwickeln kann. Das habe ich kritisch hinterfragt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass das niemals passieren kann", erklärte Adler, die Chefredakteurin der Schülerzeitung "TextMe!" ist bei der Preisverleihung in Stuttgart.

Wettbewerb gibt es schon seit 17 Jahren

"Meiner Meinung nach, ist der technische Fortschritt selbst nicht positiv oder negativ. Aber das, was der Mensch aus diesem Fortschritt macht, ist negativ oder positiv. Der Wettbewerb gab mir die Möglichkeit, ohne konfessionelle Schranken an etwas zu arbeiten, was mit Spaß macht. Meine eigentliche Motivation war es, dabei einen Film drehen zu können."

Insgesamt hatten sich 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 48 Arbeiten beteiligt. Der Wettbewerb wurde von den Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden, der Erzdiözese Freiburg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart erstmals im Schuljahr 2003/04 ausgeschrieben. Ziel ist, Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe an allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg dazu anzuregen, sich mit dem Zusammenhang von Religion und Kultur in der Gesellschaft zu beschäftigen.