Schon bald soll es mehr Kindergartenplätze geben. Foto: Souza/pixelio Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Kindergartenbedarfsplanung vorgestellt / Zwei neue Gruppen sollen geschaffen werden

Hechingen  (roh). Im Ü3-Bereich der Kindergärten kommt es bis 2021 zu einer Betreuungslücke. 42 Plätze zu wenig lautet die Bilanz der Bedarfsplanung, die am Donnerstag im Verwaltungsausschuss im Rathaus präsentiert wurde.

Allerdings muss der Zusatz "ungefähr" vor die 42 Plätze gestellt werden. Denn über die konkreten Zahlen gab es im Ausschuss einige Verwirrung. Der Erste Beigeordnete Philipp Hahn versprach jedoch, dass man die Zahlen überarbeiten werde. Dennoch steht fest, dass es einen Bedarf an neuen Plätzen geben wird. Als "dringend angebracht" bezeichnete Jürgen Rohleder von der Stadtverwaltung die Schaffung von zwei neuen Kindergartengruppen.

Um die Betreuungslücke auszugleichen, schlägt die Verwaltung die Erweiterung bestehender Einrichtungen oder einen Neubau vor.

Ein Neubau käme in Bechtoldsweiler und auf dem Killberg in Frage. Beim Standort Killberg wäre zu prüfen, ob ein Neubau von Vorneherein als Familienzentrum geplant werden kann. Somit gäbe es womöglich Zuschüsse aus Förderprogrammen.

Was denn genau mit Familienzentrum gemeint sei, wollte Stadtrat Werner Beck wissen. Es gebe eben Angebote für die ganze Familie, sprich es werden alle Generationen eingeschlossen, gab Rohleder zur Antwort.

Stadtrat Jürgen Fischer stellte den Antrag, die Planung bis zum Spätsommer voranzubringen, so dass es möglich ist, 2019 mit dem Bau eines neuen Kindergarten zu beginnen. Die Entscheidung fiel einstimmig zu Gunsten des Antrags aus.

Jürgen Rohleder teilte weiter mit, dass man in Sachen Naturkindergarten "im Plan" sei. Spätestens zum 1. September soll der Kindergarten eröffnen. Die ersten Anmeldungen gibt es bereits.

Stadträtin Melanie Homberger meinte, dass es kritische Stimmen zum Thema Multi-Kulti-Gruppen gebe. Erzieherinnen haben sie darauf angesprochen, dass die Kinder mit Migrationshintergrund nicht gerecht auf die Kindergärten aufgeteilt werden.

"Zunächst ist der Elternwunsch entscheidend", sagte daraufhin Philipp Hahn. Es mache keinen Sinn die Kinder beispielsweise in einen Kindergarten mit Halbtagsangeboten zu schicken, wenn ein Ganztagsangebot benötigt wird. Aber die besagten Erzieherinnen dürften gerne für ein klärendes Gespräch im Rathaus vorbeikommen.

Homberger betonte zudem, dass manche deutsche Familie ihre Kinder nicht in einen Kindergarten mit hohem Migrationsanteil schicken möchte. Hahn antwortete darauf: "Das ist ein einzelnes Schlaglicht, das die Situation verzerrt."

Und wie sieht es mit der Sprachförderung aus? Die Verständigung sei mitunter nämlich auch ein Problem. Diesbezüglich gab Jürgen Rohleder Aufschluss. Es sind sogenannte Patenschaften mit Übersetzern geplant. Wohlgemerkt liege der Fokus natürlich darauf, dass alle die deutsche Sprache lernen. Zu dem Thema gebe es auch schon am 23. März einen Termin mit allen Beteiligten.