"X-Disclaimer", die Rockband aus dem tiefen Süden, heizt zum Auftakt gleich richtig ein beim "Heavy Michel Festival" Foto: Kommert

Headbanging war angesagt am zweiten Juniwochenende. Nicht in Hamburg oder wenigstens Freiburg oder in Wacken, wo man das erwarten könnte – nein, ausgerechnet im kleinsten der Furtwanger Ortsteile, in Linach, sorgten acht Bands für die "Heavy Michel Days".

Furtwangen-Linach - Gerade mal rund ein Jahr ist es her, dass eine ganze Menge Leute, jung und auch schon gesetzteren Alters, den Michelhof in Linach erwarben. Mit viel Herzblut betreiben sie seither den damals schon bestehenden Campingplatz weiter, setzen auf eine kleine Wochenend-Wander-Vesperstube und bieten das eine oder andere Event an.

Die letzten Arbeiten an der Infrastruktur am Freitag beendet

"Vor einigen Wochen hatten wir eine Brass-Band da, die kam super an", erzählt Urs Fischbach vom Team Zum Wilden Michel lachend. Und nun das krasse Gegenstück, ein Rock-, Punk- und Metal-Festival. Drei Tage lang herrschte Festival-Feeling, mit Bangen, ob die Infrastruktur-Arbeiten der Gemeinde mit Verlegung von Strom, Wasser und Breitband rechtzeitig fertig werden und der Festplatz damit auch tatsächlich zur Verfügung steht.

Nun, die letzten Arbeiten waren am Freitag beendet, der Platz war eingeebnet – und die Bands rückten an, dann wurde der Michel richtig wild. Den Auftakt machte die Band "X-Disclaimer", die von Hard Rock bis Grunge alles spielt – natürlich selbstgemacht. Mit der Formation "Denmantau" aus Hamburg folgte etwas Kontrastprogramm. Und "Trumpet Rock", durchsetzt mit Bohemian und Dance und beherrscht von der unglaublichen Stimme von Trompeter Paul Weber, der auch mit dem Cajon für den Rhythmus sorgte, brachte unglaublich Stimmung – wiewohl zunächst die Technik etwas Geduld erforderte.

Abend mit lauter Musik vor traumhafter Schwarzwaldlandschaft

Der Samstag begann am frühen Nachmittag, da vier Bands den Michel rockten. Die Musiker von "Tod & Teufel" aus Rottweil sorgten sogleich mit Black Metal für einen harten Einstieg. Es folgte die Band "Wagner Brutal" aus der Freiburger Szene mit ultrahartem Sound. Aus Schopfheim war die Gruppe "We lost track" angereist, die mit Hard Rock und Metal für Begeisterung sorgte. Den harten Abend mit lauter Musik vor traumhafter Schwarzwaldlandschaft beschlossen die Hardrocker "Ruff Stuff" mit Sängerin Vero mit ihrer markanten Stimme.

Am frühen Sonntagnachmittag begann "Dr. Baer" – die fünf Musiker aus Freiburg begeisterten bei Superwetter mit ihrem Progressive Metal – sie setzen unter anderem auf "besinnliches Headbangen". Den Schlusspunkt unter ein heißes Wochenende setzten die fünf Offenburger Musiker von "My Dying Faith" mit "Melodic Death Metal", eine absolut wilde und gelungene Michel-Mischung eben.