Tim Hildebrand und Tobias Heinzelmann dürfen nach Trainer Jens Bürkles Geschmack noch kräftiger zupacken. Foto: Eibner

Teil zwei der englischen Woche führt den HBW Balingen-Weilstetten nach Würzburg.

Der Tabellenführer der zweiten Handball-Bundesliga tritt heute Abend um 19.30 Uhr in der Tectake-Arena gegen die Wölfe Würzburg an.

Bürkle zurück an alter Wirkungsstätte

Für HBW-Coach Jens Bürkle bedeutet dies eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war Rimpar seine erste Trainerstation im Profi-Handball. Er arbeitete bei den Mainfranken derart erfolgreich, dass er nach dem Aufstieg zweimal zum Trainer des Jahres in der zweiten Liga gewählt und ins Oberhaus nach Hannover-Burgdorf berufen wurde, von wo er nach Balingen zurückkehrte. Trotz seiner nach wie vor engen Kontakte nach Rimpar werde die Partie nicht zur emotionalen Zerreißprobe, sagt der 42-Jährige: "Ich hatte dort eine schöne Zeit, aber das ist jetzt auch schon lange her."

HBW-Urgestein auf der Wölfe-Bank

Inzwischen trägt ein anderes HBW-Urgestein die Verantwortung bei den Rimparer Handballern, die seit dieser Saison unter dem Namen Wölfe Würzburg firmieren: Julian Thomann, jahrelang Regisseur der zweiten Mannschaft, sportlicher Koordinator der JSG Balingen-Weilstetten und Coach der Bundesliga A-Jugend hat 2021 das Kommando über das Wolfsrudel übernommen und den Klassenerhalt geschafft. In dieser Saison läuft es allerdings nicht rund für den 30-jährigen Sportwissenschaftler und A-Lizenzinhaber. Mit nur einem Sieg, aber bereits sieben Niederlagen, rangiert Würzburg auf einem Abstiegsplatz.

Würzburger mit Aufwärtstrend

Zwar war zuletzt ein Aufwärtstrend zu erkennen, zu Punkten hat es aber nicht gereicht. Das Angriffsspiel der Würzburger sei sehr schützenlastig, hat Bürkle bei der Gegneranalyse erkannt. Deshalb sei es wichtig, dass die Abwehrspieler früh Körperkontakt bekämen und keine freien Würfe zuließen: "Wir wollen, dass sie Respekt vor unserer Abwehr bekommen und der Gegenstoßwelle, die dann auf sie zukommt."

Balinger Personallage entspannt sich

Personell kann der HBW-Coach fast aus dem Vollen schöpfen. Zwar wird neben dem Langzeitverletzten Lukas Saueressig auch Uros Todorovic noch passen müssen. Auf dessen Position im rechten Rückraum ist allerdings bei dem Brasilianer Guilherme Linhares de Souza ein klarer Aufwärtstrend zu beobachten. Gegen Wetzlar, Rostock und zuletzt gegen Essen brillierte er mit vielen Toren und Assists. Ein klasse Comeback nach seinem Nasenbeinbruch feierte Kreisläufer Tobias Heinzelmann, während Kristian Beciri noch geschont wurde. Möglicherweise kann der Kroate in Würzburg als zentraler Abwehrspieler der Defensivabteilung mehr Stabilität verleihen.

Gegen Essen fehlt so einiges

Zwei, drei Abstimmungsprobleme in der Hintermannschaft hätten am vergangenen Freitag dazu geführt, dass Essen die Partie bis zuletzt habe offen halten können, hat Bürkle beobachtet. Gefehlt habe ihm in einigen Situationen auch eine Grundaggressivität und ein genaues Passspiel. Aus dem knappen 30:29-Erfolg werde die Mannschaft ihre Lehre ziehen: "Ich bin überzeugt, dass wir gegen Rimpar aggressiver und fokussierter auftreten werden. Wir wollen dieses Spiel gewinnen."