Jona Schoch vom HBW Balingen-Weilstetten will sich gegen die Rhein-Neckar Löwen durchsetzen. Foto: Eibner

Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten kann mit der bisherigen Punktausbeute zufrieden sein. Am Donnerstag kommt es nun in der Handball-Bundesliga zum Auswärtsduell bei einem weiteren Schwergewicht - den Rhein-Neckar Löwen. 

Als klarer Außenseiter reist der HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstag zum Baden-Württemberg-Derby nach Mannheim. Dabei liegen die beiden Kontrahenten punktemäßig eng beieinander. Der Erstliga-Aufsteiger aus Balingen hat fünf Punkte aus sechs Spielen auf der Habenseit, der amtierende DHB-Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen hat erst viermal die Platte betreten und dabei ebenfalls fünf Punkte eingeheimst. Spielbeginn in der SAP Arena ist um 19 Uhr. 

Magere Bilanz

Die Bilanz der bisherigen Aufeinandertreffen der beiden Teams ist für die Gallier jedoch sehr ernüchternd. 31 Mal kam es zum direkten Vergleich. 28 Mal verließen die Löwen die Halle als Sieger. Zwei Siege und ein Unentschieden sind die magere Balinger Ausbeute. 

Verletzungssorgen

Die von Sebastian Hinze trainierten Löwen gehören seit Jahren zu den Schwergewichten der Handball-Bundesliga und sind vor heimischem Publikum immer favorisiert. Dass sie sich zum Saisonauftakt so schwer getan haben, liegt an einer Reihe von Verletzten. Linksaußen Uwe Gensheimer, langjähriger Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, fällt für lange Zeit wegen eines Kreuzbandrisse aus. Sein Stellvertreter, Lion Zacharias, hat sich im Training am Oberschenkel verletzt. Seither trägt der erst 19-Jährige David More aus dem eigenen Nachwuchs die gesamte Verantwortung auf dem linken Flügel und hat mit bislang 21 Treffern bewiesen, dass er mehr als nur ein Ersatz ist. „Eigentlich ist es egal, wer auf dieser Position spielt. Die sind alle super“, kann HBW-Cheftrainer Jens Bürkle durch die verletzungsbedingten Ausfälle keine Schwächung des Gegners erkennen.

Ist Juri Knorr am Start?

Aushängeschild der Mannheimer ist als Spielmacher der deutsche Ausnahme-Handballer Juri Knorr. Ob der der 23-Jährige am Donnerstag spielen kann, ist ungewiss. Beim knappen 31:29-Erfolg vergangenen Samstag gegen den Bergischen HC fehlte er wegen einer Bauchmuskelverletzung. Sollte es sich nicht um eine eher harmlose Zerrung handeln, könnte der Regisseur der deutschen Nationalmannschaft für längere Zeit ausfallen.

Wenig Hoffnung bei Filip Vistorop

Genau diese Unsicherheit gibt es auch bei Filip Vistorop, dem Denker und Lenker des Balinger Angriffsspiels. Wegen einer Sehnenentzündung am Fuß konnte er die 26:37-Niederlage seiner Mannschaftskameraden gegen die Füchse Berlin am vergangenen Freitag in der Sparkassen Arena nur von der Tribüne aus verfolgen. Falls nicht ein medizinisches Wunder geschieht, muss er auch gegen die Löwen passen.

Die Basis stärken

HBW-Coach Jens Bürkle spricht von einer "spannenden Aufgabe". Er ist optimistisch eine schlagkräftige Truppe auf die Platte schicken zu können. Mit Ausnahme der ersten Halbzeit gegen Berlin und der Partie gegen Erlangen habe seine Mannschaft bereits ansprechende Leistungen gezeigt. Dieses Niveau gelte es wieder zu erreichen. Vor allem müsse viel in die Abwehr investiert werden, um ins Tempospiel zu kommen, was die eigentliche Stärke seines Teams sei. Großen Respekt vor der Kulisse in der SAP Arena hat der HBW-Coach nicht. "Da sind vielleicht doppelt so viele da, aber es ist maximal halb so laut."