Daniel Ingason geht mit dem HBW am Donnerstag als klarer Außenseiter ins Duell mit dem SC DHfK Leipzig. Foto: Kara

Vor Geisterkulisse tritt Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstag beim SC DHfK Leipzig an (19.05 Uhr, Quarterback-Immobilien-Arena). Für den HBW dürfte das ein Vorgeschmack auf das kommenden Heimspiel sein.

In Sachsen sind aufgrund der erneut aufgeflackerten Corona-Pandemie schon seit Tagen Zuschauer von Großveranstaltungen ausgeschlossen. Und so müssen die Leipziger im Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten auf ihr Publikum verzichten. Dasselbe droht den Schwaben in den nächsten Wochen.

Bereits am Dienstag hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann durchblicken lassen, dass es auch in Baden-Württemberg mit ziemlicher Sicherheit Einschränkungen bei großen sportlichen Events geben wird. Eine neue Verordnung soll zwar erst am Freitag öffentlich gemacht werden, HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel aber gibt sich keinen Illusionen hin. "Ich gehe davon aus, dass wir am kommenden Donnerstag gegen Melsungen in der Sparkassen-Arena vor leeren Rängen spielen müssen."

Leere Arena

Wie es sich anfühlt, wieder in einer leeren Arena zu spielen, bekommt der HBW also bereits vorab aufgetischt. Als das Team von Trainer Jens Bürkle zuletzt in den Genuss einer echten Handball-Atmosphäre kam, zog es gegen Frisch Auf Göppingen im Derby mit 26:30 den Kürzeren. "Wir haben das Spiel intensiv aufgearbeitet und uns sehr lange mit den Videos beschäftigt. Wir haben in paar Situationen die Bälle zu leicht hergegeben. Uns sind nicht übermäßig viele technische Fehler unterlaufen, aber die hat Göppingen gnadenlos genutzt. Wir müssen sauber mit dem Ball umgehen, weil auch Leipzig richtig stark kontert", sagt Bürkle, der von seinen Mannen grundsätzlich mehr Aggressivität in Abwehr und Angriff – "wir müssen in der Deckung stärker in die Zweikämpfe gehen. Gegen Göppingen haben wir uns zu sehr auf den Block verlassen."

Finger gebrochen

Personell ist es bei den "Galliern" nicht zum Besten bestellt. Lukas Saueressig, Tim Nothdurft, Oddur Grétarsson und Marcel Niemeyer fallen ohnehin für längere Zeit aus. Hinzu kommt, dass sich Patrick Volz im Training einen Finger gebrochen hat und damit der dritte etatmäßige Linksaußen passen muss. "Wir müssen auf dieser Position improvisieren, aber das bekommen wir hin", sagt Bürkle. Nur minimale Chancen auf einen Einsatz beim Tabellenelften in Leipzig bestehen bei Kreisläufer Fabian Wiederstein (erkältet) und Keeper Mario Ruminsky. Er kassierte gegen Göppingen in der Schlussphase einen Kopftreffer und hat noch immer Beschwerden. Für ihn rückt Filip Baranasic aus dem Drittliga-Team ins Aufgebot.

Lausige Vorzeichen

Klein beigeben ist für Bürkle trotz der lausigen Vorzeichen nicht drin. "In dieser Liga können so viele Dinge passieren, deshalb wäre es unklug, das Spiel schon im voraus abzuschenken."