Odirin Jerry und der HBW Balingen-Weilsteten II haben nicht vor, sich ihre gute Bilanz von Söflingen zerstören zu lassen. Foto: Kara

"Viele überraschende Dinge" erwartet HBW-II-Trainer Micha Thiemann, wenn am Samstagabend die TSG Söflingen in der Balinger Sparkassen-Arena ihre Aufwartung macht.

(Samstag, 19.30 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen). Das Videostudium der -Partie gegen Plochingen am vergangenen Samstag ist beendet – die unerklärliche Schwächephase vor der Halbzeit aufgearbeitet. "So unerklärlich ist die gar nicht", widerspricht Trainer Micha Thiemann, "das ist eben eine junge Mannschaft. Ich würde das unter dem Stichwort ›Unerfahrenheit‹ buchen."

Defizite aufgearbeitet

Seine Mannschaft hat sich sehr schwer getan, nachdem Plochingen auf eine 5:1-Abwehr umgestellt hatte, "und wir, taktisch dämlich, immer draufgelaufen sind auf die 1". Dazu kamen "doofe Zwei-Minuten-Strafen", und vermehrte Fehlwürfe. "Hektik, individuell schlechte Abschlüsse und taktisch wenig clevere Entscheidungen", fasst es Thiemann zusammen, der auch weiß, dass in seinem Youngster-Team kein Spielertyp ist, der mal sagt: "Okay, ruhig! Her mit dem Ball, wir richten das!"

"Keinen Gang runterschalten"

Wohlgemerkt: Es geht hier um ein am Ende gewonnenes Spiel, aber als Lehre nehmen Thiemann und seine Jungs die Lehre mit: "Keinen Gang runterschalten! Das kann in der Dritten Liga tödlich sein"

Starke Abwehr

Am Samstagabend kreuzt mit Söflingen gleich mal ein Gegner auf, an dem man das Trainings-Hauptaugenmerk testen kann. Denn die TSG Söflingen bevorzugt eben jene 5:1-Deckungsformation, an der sich die HBW-Jungs gegen Plochingen kurzfristig die Zähen ausgebissen hatten. Zudem warten die Gäste mit zwei 2,04- und 2,06-Meter-"Riesen" im Rückraum auf. Dass Söflingen jedoch eher unten in der Tabelle angesiedelt ist, liegt wohl daran, dass der beste Mann, Aaron Mayer, derzeit ausfällt. "Aber ich weiß nicht, ob Söflingen nachverpflichtet, oder ob andere Spieler in den Vordergrund drängen", meint Thiemann, der sich erinnert, dass sein Team sich in der Vorbereitung gegen Söflingen schwergetan hat.

Nicht am Gegner orientieren

Auch wenn er am Samstag einen Gegner erwartet, "der gern überraschende Dinge tut", will sich Thiemann gar nicht so sehr am Gegner orientieren. "Der Fokus liegt zu 90 Prozent auf uns, dass wir uns weiterentwickeln", sagt er und fordert: "Söflingen soll sich an uns anpassen müssen, nicht wir uns an sie!" Wenn dann auch keine Schwächephase dazwischenkommt, kann am Samstagabend nichts schiefgehen.