Lukas Saueressig und der HBW lieferten gegen den THW Kiel – rechts Hendrik Pekeler – besonders im ersten Abschnitt eine starke Vorstellung. Foto: Kara

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten hat das erste Spiel nach seiner Corona-Zwangspause verloren. Die "Gallier" zogen am Sonntag im Heimspiel gegen Rekordmeister THW Kiel den Kürzeren und unterlagen mit 25:31 (10:12).

Vor 1410 Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena Während bei den Kielern Weltklasse-Keeper Niklas Landin aufgrund einer Blinddarm-OP fehlte, die angeschlagenen Nikola Bilyk, Patrick Wiencek, Niclas Ekberg und Rune Dahmke waren nach ihrer Pause am Donnerstag als der THW mit einem 28:27-Auswärtssieg in Zagreb das Viertelfinale erreichte, mit dabei, musste Bürkle auf die Langzeitverletzten Oddur Grétarsson und Marcel Niemeyer verzichten, für Kristian Beciri, Gergor Thomann und Kapitän Jona Schoch reichte es nach überstandener Corona-Infektion noch nicht für einen Einsatz.

Ruminsky trumpft in Halbzeit eins groß auf

Doch der HBW wehrte sich im ersten Abschnitt vor der ausverkauften Corona-Kulisse von 1410 Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena gegen den Rekordmeister prächtig. Die Defensive, in der Fabian Wiederstein und Daniel Ingason im Innenblock einen starken Job machten, und der überragende Keeper Mario Ruminsky – er parierte in der ersten Halbzeit elf Bälle, zwei davon hatte Nicklas Ekberg von der Siebenmetermarke abgefeuert – gestatten den "Zebras" bis zur 9. Minute gerade einmal einen Treffer. Und so führte das Team von Trainer Jens Bürkle nach Toren von Moritz Strosack (2) und Tim Nothdurft mit 3:1. In der Folge aber leisteten sich die Hausherren im Angriff ein paar Fehler zu viel. Kiel bedankte sich mit einem 4:0-Lauf und einem 5:3-Vorsprung (12.). Die Partie schien ihren erwarteten Gang zu nehmen. Doch der HBW hielt dagegen. Vladan Lipovina sorgte mit einem Doppelpack wieder für den Ausgleich (5:5/15.). Zwar legten die Kieler durch Horak auf 7:5 vor, aber die Hausherren blieben dran. Björn Zintel setzte fünf Minuten vor der Pause den erneuten Ausgleich (9:9). Die Gäste legten nun eine starke Phase aufs Parkett, setzten sich durch Tore von Harald Reinkind, Sven Ehrig und einem Siebenmeter von Ekberg auf 12:9 (28.) ab. Strosack verkürzte auf 10:12. Dafür dass es dabei beim Gang in die Kabine blieb, sorgte Ruminsky als er Ekberg einen weiteren Siebenmeter abkaufte.

Nach dem 16:18 ziehen die "Zebras" davon

Nach Fabian Wiedersteins 11:13 setzte sich Kiel in Überzahl – Lukas Saueressig büßte eine Zeitstrafe ab – mit einem 3:1-Lauf auf 16:12 ab (36.), noch aber hatte der HBW ein paar Körner, um den Favoriten zu stressen. Nun nutzten die Hausherren eine Überzahl-Phase Strosack traf zum 14:17, Wiederstein zum 15:17 – gut 20 Minuten vor dem Ende waren die "Gallier" wieder dran. Nach Nothdurfts 16:18 kassierte Tobias Heinzelmann die nächste Zwei-Minuten-Strafe, und wieder schlugen die Kieler Kapital daraus. Magnus Landin traf zweimal für den THW. HBW-Trainer Jens Bürkle forderte in einer Auszeit von seinen Jungs: "powert weiter, ohne Gnade", aber seiner schmal aufgestellten Truppe ging nun der Strom aus. Hendrik Pekeler und abermals Landin erhöhten auf 22:16, und als Domagoj Duvnjak zehn Minuten vor dem Ende das 24:17 für die Gäste setzte, war das Spiel zu Gunsten des Tabellenzweiten entschieden. Der HBW fand in der Schlussphase zwar auch wieder Gefallen am Torewerfen, schaffte es aber nicht mehr, den THW in die Bredouille zu bringen. Dennoch die gebeutelten "Gallier" verkauften sich trotz der 25:31-Niederlage bei ihrer Rückkehr in den Spielbetrieb wirklich gut.

Statistik

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky, Sejr; Lipovina (7/4), Ingason (1), Nothdurft (5), Wiederstein (3), Todorovic (1), Zintel (3), Scott, Saueressig (1), Heinzelmann, Strosack (4).

THW Kiel: Quenstedt, Saggau; Ehrig (2), Duvnjak (5), Sagosen (6), Reinkind (2), M. Landin (6/3), Weinhold (1), Wiencek, Ekberg (2/1), Ciudad Benitez (1), Dahmke (1), Zarabec, Horak (2), Bilyk, Pekeler (3).