Youngster Elias Huber und Kristian Beciri räumen nach dem Schluss-Signal das Feld. HBW-Torhüter Simon Sejr muss die Partie erstmal sacken lassen, Kapitän Jona Schoch steht der Frust ins Gesicht geschrieben. Foto: Eibner

40 Minuten lang hat der personell schwer gebeutelte Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten dem SC DHfK Leipzig am Donnerstagabend ordentlich Paroli geboten. Und dennoch verloren die "Gallier" am Ende deutlich mit 24:31 (15:16).

Die Gründe für die dritte Niederlage in Serie sind beim Tabellenvorletzten vielfältig. Allein schon die personellen Voraussetzungen unter denen der HBW Balingen-Weilstetten das Geisterspiel in Sachsen bestritt, waren bescheiden.

Zahlreiche Ausfälle nicht zu kompensieren

Mario Ruminsky, Marcel Niemeyer, Oddur Grétarsson, Tim Nothdurft, Lukas Saueressig, Fabian Wiederstein und Patrick Volz mussten verletzt passen, und so fehlten Trainer Jens Bürkle die Alternativen und der Mannschaft irgendwann die Power gegen einen in Bestbesetzung angetretenen SC DHfK Leipzig, der sich in den zweiten 30 Minuten doch deutlich steigerte.

Kaum Unterstützung durch die Torhüter

Als besonders herb erwies sich der Ausfall von Keeper Mario Ruminsky. Nach dem er sich in der ersten Halbzeit ebenso erfolglos versucht hatte, wie Back-up Filip Baranasic aus dem Drittliga-Team, gelang es Simon Sejr erst nach satten 39 Minuten, einen Wurf der Leipziger zu entschärfen. Zwar war der Däne in der Schlussphase immer mal wieder zur Stelle – allerdings erst dann, als das Spiel eigentlich schon gelaufen war. Am Ende hatte Leipzigs Keeper Joel Birlehm 14 Paraden auf dem Konto, Sejr acht.

Außerdem wurde deutlich, dass der HBW immens von der Performance eines Vladan Lipovina abhängig ist. In Leipzig erwischte der montenegrinische Goalgetter einen unglücklichen Tag, kam gerade einmal auf zwei Treffer aus dem Feld.

Trainer lobt Auftritt in den ersten 40 Minuten

"Wir haben lange Zeit ein gutes Spiel gemacht, und bis zum 19:18 wirklich mitgehalten. Die ersatzgeschwächte Mannschaft hat viele Dinge richtig gemacht, hat mutig verteidigt, hat mutig gekontert. Da bin ich sehr zufrieden und stolz drauf. Und dann ist uns nach und nach Substanz weggebrochen. Wir hätten den einen oder anderen Wechsel gut gebrachen können, dann kamen die Paraden von Birlehm dazu und Leipzig ist souverän und verdient weggezogen. Der Bruch kam nach dem 19:18 – beim 23:18 war das Spiel eigentlich schon weg", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle. "Wir hätten das Ergebnis nicht so deutlich gebraucht. Ich bin zufrieden damit, wie lange wir gut gespielt haben", so Bürkle weiter.

Aus der Heimat verfolgte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel die Begegnung und wusste dem Spiel ebenfalls positive Aspekte abzugewinnen: "Es war ein couragierter und mutiger Auftritt. Schade, dass wir erst nach 40 Minuten damit begonnen haben, Bälle zu halten. Aber ich war mit der Bereitschaft, die diese Mannschaft unter diesen Voraussetzungen gezeigt hat, wirklich zufrieden."