In der Vorrunde zeigten Dimitri Igantow und der TuSEM Essen dem HBW – rechts Lukas Saueressig – in der Sporthalle am Hallo" deutlich die Grenzen auf. Foto: Eibner

Im Kellerduell der Handball-Bundesliga kennt der HBW Balingen-Weilstetten nur ein Ziel: zwei Punkte gegen den direkten Konkurrenten TuSEM Essen einfahren. "Wir wollen gewinnen", sagt Coach Bürkle.

So richtig fett wird es für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstag im Heimspiel gegen den starken Aufsteiger TuSEM Essen (19 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen). Denn im Kellerduell geht es um ganz dicke Punkte.

"Das sind genau die Spiele, die wir haben wollen. Und natürlich wollen wir das Ding gewinnen, denn mit einem Sieg über den TuSEM könnten wir uns ein Sechs-Punkte-Polster auf Essen anlegen. Sollten wir mit sieben Treffern Differenz gewinnen, würde am Ende auch der direkte Vergleich für uns sprechen", sagt HBW-Trainer Jens Bürkle.

Auswärts wenig gerissen

Doch allein schon zwei Punkte gegen den Aufsteiger einzufahren, ist alles andere als einfach. Das musste das Bürkle-Team bereits in der Vorrunde in Essen erkennen. Zwar belegt der Meister der Jahre 1986, 1987 und 1989 derzeit mit 11:39 Punkten den Vorletzten Tabellenplatz, doch hatten die Balinger im Hinspiel am dritten Spieltag keine Chance und zogen im Ruhrpott mit 27:33 (15:18) klar den Kürzeren. Und erst vor Wochenfrist schrammte das Team von Trainer Jamal Naji, das zuvor GWD Minden mit 29:20 bezwungen hatte und der MT Melsungen mit 31:35 unterlegen war, beim 28:29 im Heimspiel gegen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt nur hauchdünn an einer Sensation vorbei. Auswärts hat der TuSEM bislang aber wenig gerissen – mehr als ein 26:25-Erfolg bei Den Eulen Ludwigshafen, einem direkten Konkurrenten im Rennen um den Klassenverbleib, sprang für den Klub bislang noch nicht heraus.

Der HBW unterlag nach Siegen bei der MT Melsungen (25:24) und daheim gegen die HSG Nordhorn-Lingen (35:24) im Derby gegen Frisch Auf Göppingen unglücklich mit 30:31 und am Sonntag gegen Rekordmeister THW Kiel deutlich mit 22:33. Bitter dabei: Rückraum-Shooter Vladan Lipovina zog sich dabei eine Muskelverletzung zu und droht in diesem Big-Point-Match gegen Essen auszufallen. Kreisläufer Marcel Niemeyer muss nach einer Fuß-OP definitiv noch passen. Hingegen steht Winter-Neuzugang Kristian Beciri vor seinem Comeback. "Er hat in den letzten Tagen gut trainiert", so Bürkle, "er wird wieder spielen".

Der HBW-Coach geht von einer engen und umkämpften Partie aus. "Der TuSEM hat sich in die Liga hineingearbeitet, richtig gute Leute und schlägt ein gutes Tempo an. Essen hat die Euphorie des Aufstiegs immer mitgenommen, aber inzwischen hat die Mannschaft auch etwas zu verlieren. Für uns wird entscheidend sein, dass wir eine gute Quote im Tempo-Gegenstoß, aber auch im Positionsangriff hinbekommen."