In Lübbecke fehlte es Daniel Ingason und seinen HBW-Kollegen an der Vollstrecker-Mentalität. Foto: Eibner-Pressefoto//Jan Strohdiek

Der HBW Balingen-Weilstetten hat am Samstag den VfL Gummersbach zu Gast und rechnet sich gegen den Altmeister Punkte aus. Um dafür in Frage zu kommen, muss bei den „Galliern“ aber vieles passen.

Nach einem starken Start in die Saison ist Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten inzwischen im Alltag der Handball-Bundesliga angekommen. Zuletzt setzte es für das Team von Trainer Jens Bürkle Niederlagen gegen die Füchse Berlin und die Rhein-Neckar Löwen, am Dienstag schied der HBW in der dritten Runde des DHB-Pokals beim Zweitligisten TuS N-Lübbecke nach einem 27:29 aus. Klar, dass die „Gallier“ die Trendwende herbeisehnen – die soll am besten schon am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach (19 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen) eintreten.

Bürkle fordert „Vollstrecker-Mentalität“

„Das hätte ich so nicht gebraucht“, sagt HBW-Coach Bürkle mit Blick auf das Pokal-Aus gegen den TuS N-Lübbecke. „Wir waren in der Abwehr nicht zielstrebig genug, und brauchen von sechs Metern einfach eine andere Vollstrecker-Mentalität. Da haben wir allein zehn Bälle verworfen, ob nun bei Siebenmetern, von den Außenpositionen oder vom Kreis.“

Und wie schon zuvor gegen die Füchse und die Löwen, dauerte es auch gegen den TuS einfach zu lange, bis seine Mannschaft auf Touren kam, wieder fing sie sich früh einen satten Rückstand ein. Den egalisierte sie zwar beinahe – aber eben nur beinahe.

Fehlen Vistorop und Grahovac weiterhin?

Ein großes Problem im Pokalspiel war sicherlich, dass mit Spielmacher Filip Vistorop (Fußverletzung) und Kreisläufer Nikola Grahovac (Schulterprobleme) zwei wichtige Säulen des HBW-Spiels fehlten. Ob sie am Samstag gegen Gummersbach wieder auf der Platte stehen, ist noch ungewiss. Es deutet eher alles darauf hin, dass Bürkle dasselbe Team ins Rennen schickt, das zuletzt in Lübbecke den vergeblichen Anlauf auf das Achtelfinale im DHB-Pokal nahm.

Doch egal, ob nun mit oder ohne die beiden kroatischen Nationalspieler – Bürkle rechnet sich gegen den VfL etwas aus. „Es ist uns aber bewusst, dass wir ein Topspiel brauchen, wenn wir in den Bereich von Punkten kommen wollen. Wir müssen von Beginn an Aufmerksam sein und über 60 Minuten die Bereitschaft haben, in den Infight zu gehen. Fehler bestraft der VfL“

Mit Gummersbach kommt ein gefestigtes Team

Den HBW erwartet ein eingespielter und gefestigter Gegner, der über nicht nur stark über die Kreisläufer Ellidi Vidarsson und Kristjan Horzen angreift und mit Julian Köster die Hoffnung des deutschen Handballs im linken Rückraum aufbietet – „Gummersbach ist auf allen Positionen stark besetzt. Auch Linkshänder Giorgi Tskhovrebadze macht verrückte Dinge, Milos Vujovic ist im Gegenstoß eine echte Marke“, sagt Bürkle.

Für ihn ist klar: „Wir müssen die Qualitäten der Spieler einschränken und ihre Quoten unten halten. Ich hoffe nur, dass die nicht schon alle drei Tore geworfen haben, bis wir anfangen Abwehr zu spielen.“