Der Balinger Jerome Müller ist derzeit in blendender Verfassung. Im Heimspiel gegen den VfL Eintracht Hagen – rechts Pouya Norouzinezhad – netzte Müller satte neunmal ein. Foto: Beytullah Kara

Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten muss an diesem Mittwoch beim Tabellenführer ran. Trainer Matti Flohr hofft, dass seine Team gegen den Bergischen HC eine Leistung wie beim Pokal-Final4 auf die Platte bringt.

Schlag auf Schlag geht es für die Handballer des HBW Balingen in der 2. Bundesliga weiter. Nach der mit dem 38:31-Heimsieg über den VfL Eintracht Hagen steht für das Team von Trainer Matti Flohr an diesem Mittwoch das Topspiel beim Tabellenführer Bergischer HC (19 Uhr, Uni-Halle Wuppertal) – eine Nachholbegegnung vom 27. Spieltag – an. Und schon am Samstag steigt dann Teil zwei der englischen Woche, wenn der der HBW beim HSC 2000 Coburg (19.30 Uhr, Huk-Coburg-Arena) antritt.

 

Zehn Sieg in Serie – BHC führt Tableau souverän an

Souverän mit sieben Punkten Vorsprung auf GWD Minden führt der Bergische HC das Zweitliga-Tableau an, auf den HBW auf dem vierten Tabellenplatz haben die Bergischen Löwen ein Acht-Punkte-Polster. Sieben Spieltage vor Rundenschluss scheint dem BHC der Aufstieg nicht mehr zu nehmen, Spannung verspricht allein, wer dem Team der beiden Trainer Arnor Thor Gunnarsson und Markus Pütz in die Beletage des deutschen Handballs folgt. Und um ihre Chancen auf die Rückkehr in Liga 1 zu steigern, sollten die „Gallier“ das Topspiel in der Wuppertaler Uni-Halle für sich entscheiden.

Gastgeber wollen den Aufstiegs-Matchball

Auf der anderen Seite gilt: Gewinnt der BHC hätte er bereits am Samstag im nächsten Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen den ersten Matchball um Aufstieg – wenn der Tabellenzweite GWD Minden zeitgleich das Mühlenkreis-Derby beim Vorletzten TuS N-Lübbecke verliert. Und die Gastgeber bestechen derzeit mit ihrer Konstanz. Der 27:20-Erfolg am vergangenen Samstag beim ASV Hamm-Westfalen war der zehnte Sieg des BHC in Folge. Zuletzt war es dem Dessau-Roßlauer HV gelungen, den Löwen die Punkte abzunehmen, als er in Wuppertal mit 31:30 die Oberhand behielt – das war am 26. Dezember 2024. Der HBW spielte gegen den Primus in der Balinger Mey-Generalbau-Arena immerhin unentschieden. 26:26 hieß es am Ende, nachdem die Gastgeber zwölf Minuten vor Schluss noch mit 25:22 geführt hatten.

Flohr-Team will Lauf der Gastgeber brechen

„Das ist für uns der ultimative Gegner und die maximale Herausforderung in dieser Liga. Der Bergische HC hat eine erstklassige Truppe. Das ist für uns eine große Herausforderung, aber wir wollen die Leistung vom Final4 in Köln auf die Platte bringen und dort gewinnen. Wir zählen sicher zu den Mannschaften, die den BHC schlagen können“, sagt HBW-Trainer Matti Flohr. Verzichten muss er neben den Langzeitverletzten Jannis Schneibel auch weiterhin auf den Schweden Daniel Blomgren (Knie) und Neuzugang Magnus Grupe (Schulter). Dafür rückt aus der Drittliga-Mannschaft Mika Schüler als mögliche Entlastung für Spielmacher Elias Huber ins Aufgebot.

Im Kollektiv gegen individuelle Klasse

Entscheidend wird für die „Gallier“ sein, dass sie die Aktionsradien von BHC-Toptorjäger Eloy Morante Maldonado und Ex-Nationalspieler Djibril M’Bengue im rechten Rückraum eingrenzen. „Der BHC hat in der Offensive große individuelle Klasse, das hat Erstliga-Niveau. Das können wir eigentlich nur im Kollektiv bremsen“, sagt Flohr, dessen Team gegen Hagen besonders im Angriff überzeugte. „Gegen die 5:1 haben wir das gut gelöst, aber jetzt kommt mit einer kompakte 6:0-Abwehr etwas ganz anderes auf uns zu. Gerade den Mittelblock mit M’Bengue oder Aron Seesing und Tomas Babak müssen wir auf jeden Fall in Bewegung bringen“, so Flohr. Dann könnte der HBW seine Position im Aufstiegsrennen tatsächlich verbessern.