Die Aufgaben für Gregor Thomann und den HBW Balingen-Weilstetten werden nicht leichter. Foto: Eibner

Handball: Am Wochenende wartet ein Schwergewicht auf die Gallier von der Alb.

Schwere Zeiten für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Nach den beiden deutlichen Niederlagen gegen den SC Magdeburg (26:39) und bei der HSG Wetzlar (26:36) bekommt es das Team von Trainer Jens Bürkle am Sonntag mit einem weiteren dicken Brocken zu tun. Mit den Füchsen Berlin gastiert der Tabellenvierte in der Balinger Sparkassen-Arena (Anpfiff: 16 Uhr).

Die Füchse Berlin, bei denen seit Saisonbeginn Jaron Siewert das Sagen hat, haben derzeit einen Lauf, sechsmal waren sie in Serie erfolgreich. Am vergangenen Dienstag feierten sie einen 31:25-Heimsieg im Verfolgerduell mit dem TVB Stuttgart und haben nun eine Bilanz von 17:5 Punkten. Und dennoch ließ Berlin den TVB vorübergehend etwas an einem möglichen Coup schnuppern. Sie gaben eine 14:9-Führung wieder aus der Hand, sahen sich kurz vor der Pause (15:15) gar mit 14:15 im Hintertreffen, um danach innerhalb von knapp zehn Minuten mit einem 9:1-Lauf auf 24:16 doch wieder für klare Verhältnisse zu sorgen.

"Die Füchse haben sich sehr gut gefunden, bringen viel Tempo ins Spiel und haben einen sehr breiten Kader, der sich immer wieder bemerkbar macht. Außerdem haben sie mit Paul Drux, Fabian Wiede, Hans Lindberg, Marko Kopljar oder Jakov Gojun Spieler, die schon mehrere Jahre beisammen sind. Entsprechend gefestigt ist das Team", sagt HBW-Trainer Jens Bürkle. Zudem haben sich die Berliner, die derzeit keine Ausfälle zu beklagen haben, mit dem Rückraumlinken Lasse Andersson vom FC Barcelona und Spielmacher Marian Michalczik (GWD Minden) bestens verstärkt.

Während die Füchse derzeit auf einer Erfolgswelle schwimmen, ist der HBW wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nach 7:3 Punkten in Serie setzte es zuletzt klare Niederlagen gegen Magdeburg und Wetzlar, bei denen das Bürkle-Team besonders in der Abwehr schwächelte und damit auch die Möglichkeit der einfachen Treffer über den Konter überschaubar blieb. "Gegen Wetzlar hatten wir eine Vorbereitungszeit von gerade einmal zwei Tagen, außerdem haben einige Alternativen gefehlt. Das darf aber keine Ausrede sein. Denn von einigen Spielern erwarte ich, dass sie den nächsten Schritt machen. Wir müssen einfach wieder mehr Selbstverständnis in unser Abwehrspiel bringen, aggressiver werden, die Passwege besser zustellen und die 1:1-Situationen suchen. Das war zuletzt aber nicht alles eklatant falsch – das ist alles behebbar. Wir müssen einfach besser decken. Dann sind wir für jeden Gegner unangenehm", so Bürkle.

Der HBW muss weiterhin auf Kreisläufer Fabian Wiederstein (Bruch des Kehlkopfs) und Rückraumspieler James Junior Scott (Verletzung am Sprunggelenk) verzichten. Fraglich ist, ob René Zobel am Sonntag gegen die Füchse ins Aufgebot der Gastgeber zurückkehrt. Der abwehrstarke Linkshänder hat Probleme mit dem Daumen und der hinteren Oberschenkelmuskulatur, hat am Donnerstag aber zumindest wieder individuell trainiert. Eine Entscheidung über seinen Einsatz fällt erst kurzfristig.