Vladan Lipovina und der HBW hatten in Stuttgart Chancen auf mindestens einen Punkt. Foto: Eibner

Der HBW Balingen-Weilstetten hat in der Handball-Bundesliga beim Derby in der Porsche-Arena alle Chancen – verliert aber hauchdünn mit 26:27.

Was für eine bittere Niederlage! Der HBW Balingen-Weilstetten musste in der Handball-Bundesliga beim TVB Stuttgart mit 26:27 die Segel streichen, obwohl sich die "Gallier von der Alb" sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit nach jeweils Vier-Tore-Rückständen wieder herangekämpft hatten und zeitweise sogar in Führung lagen.

Strosack schwer enttäuscht

Ein schwer enttäuschter Moritz Strosack, mit fünf Treffern zweiterfolgreichster HBW-Werfer hinter Tobias Heinzelmann, konstatierte nach dem Spiel: "Es ist saubitter! Es ist ein Derby! Es geht um wichtige Punkte!" Und da ist es nicht einfach zu schlucken, dass man am Ende in der Porsche-Arena vor 4075 Zuschauern, denen einiges geboten wurde, mit leeren Händen dasteht. "Am Ende sind es Kleinigkeiten, die das Spiel entscheiden", weiß Strosack, ohne genau benennen zu können, was es war, dass das Zünglein der Waage am Ende einen Tick weiter Richtung TVB Stuttgart gezeigt hat.

Beide Torhüter glänzen

"Ich denke mal, wir machen in der zweiten Halbzeit ein paar technische Fehler zu viel und verwerfen auch noch ein paar – daran wird’s gelegen haben", sinnierte der Rechtsaußen. Die Torhüter waren jedenfalls kein entscheidender Faktor, denn auf beiden Seiten sorgten klasse Paraden dafür, dass die Partie bis zum Schluss an den Nerven der beiden befreundeten Trainer Roi Sánchez (TVB) und Jens Bürkle (HBW) zerrte.

Lipovina hat die letzte Chance

Die letzte Chance zum Ausgleich hatte Vladan Lipowina. 29 Sekunden waren noch auf der Uhr, als der HBW in Ballbesitz kam. Torhüter Mario Ruminsky verließ den Kasten, mit sieben Feldspielern sollte der Punkt erzwungen werden, doch vier Sekunden vor Schluss landete der letzte Versuch von Lipowina neben dem Tor. Aus. Vorbei. Knapp verloren.

Schlechter Start

Bei der Ursachenforschung muss zum Spielbeginn zurückgeblickt werden. "Wir kommen nicht gut rein", gab Strosack zu. Richtig. Sein Team geriet gleich in Rückstand, die Gastgeber preschten erst auf 3:1, dann auf 8:4 und 9:5 davon. "Aber wir kommen relativ zügig wieder ran, und dann war es ein knappes Spiel", fasst Strosack die Minuten zusammen, in denen die Gallier durch eine starke Abwehr und einen starken Rückhalt durch Torhüter Ruminsky per Fünf-Tore-Lauf sogar die Führung holten – Lipovina setzte den Treffer zum 9:10. Und so blieb es bis zur Halbzeit eng (15:14), auch weil beide Torhüter – Ruminsky auf HBW-Seite, Tobias Thulin beim TVB – tolle Paraden zeigten.

Déjà-vu in Halbzeit 2

Das Spiel wiederholte sich in der zweiten Halbzeit. Nach dem Ausgleich von Strosack kam wieder Sand ins HBW-Getriebe, die Gastgeber legten Tor um Tor vor. Nach dem 20:16 zog HBW-Trainer Jens Bürkle die Notbremse und versuchte, seine Mannen per Auszeit wieder auf die richtige Spur zu bringen – mit Erfolg. "Dann steht’s auf der Kippe", beklagt Strosack das Ende, "es kann für uns ausgehen, es kann für Stuttgart ausgehen, es kann unentschieden ausgehen. Am Schluss ist es einfach nur bitter!"

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