Die Erschließung des neuen Baugebiets "Herrschaftswald" soll im Mai oder Juni starten. Foto: Decoux

3,8 Millionen Euro will die Gemeinde Kippenheim im Jahr 2023 investieren, ergaben die Haushaltsgespräche am Samstag. Die beiden größten Brocken sind dabei die Erschließung des Baugebiets Herrschaftswalds und die Fertigstellung des Bürgerhauses.

Kippenheim - Als "sehr, sehr konstruktiv" beschreibt Kippenheims Bürgermeister Matthias Gutbrod das dreieinhalb Stunden dauernde Haushaltsgespräch am Samstag. 800 000 Euro wurden gestrichen, insgesamt wird die Gemeinde Kippenheim 3,8 Millionen Euro im Jahr 2023 investieren.

Größter Posten ist dabei die Entwicklung des neuen Baugebiets Herrschaftswald in Schmieheim mit 1,3 Millionen Euro. Bis auf einige Nachfragen unstrittig wurde dieses vom Rat genehmigt. Schließlich sollen die Kosten durch den Verkauf der Grundstücke wieder hereinkommen. Start der Erschließung soll im Mai oder Juni sein.

Auf Platz zwei der größten Ausgaben steht das Bürgerhaus

Mit 1,2 Millionen Euro für seine Fertigstellung belegt das Bürgerhaus Kippenheim Platz zwei der größten Investitionen der Gemeinde Kippenheim im Jahr 2023. "Es ist die größte finanzielle Projekt, das die Gemeinde bislang gestemmt hat", erklärt Gutbrod. Mit Kosten von 7,1 Millionen Euro wird das Projekt auch im Kostenrahmen bleiben. "Wobei das nicht das reine Gebäude ist, sondern die Außenanlagen und die Straße miteingerechnet sind", betont Gutbrod und fügt hinzu: "Wir haben die Straße und die Kanalisation dort so erschlossen, das dort ein neues Baugebiet noch problemlos angeschlossen werden könnte." Einweihung des Bürgerhauses ist am Sonntag, 26. März.

Ein drittes großes Projekt ist die Aufdimensionierung der Mischwasser-Kanalisation in Schmieheim. Ursprünglich waren für diese Arbeiten Kosten in Höhe von 950 000 Euro für den Bauabschnitt von der Dorfstraße bis zum nördlichen Ortseingang kalkuliert worden. Einige Mitglieder schlugen vor, diese Investition noch aufzuschieben.

Erst das Baugebiet, dann die Kanalisation

Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss: Man räumte der Erschließung des Baugebiets Herrschaftswald Priorität ein. Und erst nachdem diese abgeschlossen ist, wolle man mit der Kanalisation weitermachen. So wurden für diese nur 300 000 Euro eingestellt. "Zwei große Maßnahmen auf einmal hätten wir in Schmieheim sowieso schon alleine aufgrund der verkehrstechnischen Situation dort nicht stemmen können", erläutert Gutbrod. Er rechnet damit, dass die Kanalisationsarbeiten im Herbst starten.

Eine weitere große Investition in Sachen Wasser wird der Tiefbrunnen in Schmieheim mit 250 000 Euro sein. Dessen Kosten sind allerdings nicht im Gemeinde-, sondern im Wasserhaushalt zu finden.

Aufgeschoben wurde der Abbruch der alten Kippenheimer Festhalle für 250 000 Euro. Der Gemeinderat plädierte dafür, diesen solange zu verschieben, bis klar sei, was mit dem Gelände geschehen soll. Auf dieser sei aber ohnehin noch bis Ende Oktober eine Photovoltaikanlage drauf, sodass ein Abbruch 2023 ohnehin sportlich geworden wäre.

Schalls

Zudem sollen alle Kitas auf den gleichen Stand gebracht werden. So soll nun auch die katholische Kita ein Schallschutzsegel für je 2000 Euro pro Gruppenraum erhalten – anstelle der gewünschten Schallschutzvorhänge für insgesamt 40 000 Euro. In den Waldkindergarten sollen 2023 145 000 Euro für die Beschaffung eines Bauwagens und 25 000 Euro für die Ausstattung der Gruppe investiert werden.

Zukünftige Investitionen

Der Schmieheimer Turn- und Festhalle sowie der Schule steht eine energetische Untersuchung bevor, um den Investitionsbedarf in diese zu ermitteln. Diesbezüglich rechnet Bürgermeister Gutbrod "mit einem großen Betrag im Jahr 2024".