Die Urnburghexen präsentierten eine witzige und einfallsreiche „Wa(h)lpurgisnacht“. Foto: Hermann Nesch

Eine erfrischende Mischung aus Show und Parodien kennzeichnete den Zunftball des Narrenvereins. Lokalkolorit gab es durch den Dorfbüttel und die „Bänklesänger“.

Einen überzeugenden Zunftball konnten die Gäste beim Narrenverein „Bettschoner“ in der randvoll besetzten Narrenhalle genießen. Das gut gelaunte Publikum wurde schon nach dem Einmarsch der Masken- und Hästräger durch das unermüdlich aufspielende „Amazonas-Duo“ in Hochstimmung gebracht.

 

Vorsitzende Larissa Leins führte mit Johannes Teufel locker und souverän durch das Programm.

Tanzgarden überzeugen

Dann ging es Schlag auf Schlag. Zunächst wirbelten die Tanzgarde unter der Leitung von Sabine Schmidt und Lea Breining zu ihrem Marsch und die neuformierte Jugendshowtanzgruppe unter der Leitung von Lara Dreher, Katharina Raible und Amrei Schwab zum Titel „Für immer jung – nie zu alt für Kindheitshelden!“ über das Parkett.

Starke Männe erobern Schneewittchen

Danach begaben sich die starken Männer der Bettträger erfolgreich ins Land der Märchen zur „Eroberung des Weitinger Schneewittchens“. De pfiffige und prägnante Parodie wurde von Alena Raible einstudiert.

Dagegen präsentierte die Gruppe „T.N.T.“, eine Mischung aus der vormaligen Jugendshowtanzgruppe und sechs Jungs, die fetzige „Dorfdisco Weitingen“ auf der Bühne. Verantwortlich für die „explosive Nummer“ waren Jana Reiner und Svenja Schmid.

Andreas Gaus spricht über die „Sau- und Mistwirtschaft“

„Be-kannt-machung!“, hallte es anschließend mehrmals im Wechselspiel mit dem gespannt wartenden Publikum, als Andreas Gaus in der Traditionsrolle des „Dorfbüttels“ seine neuesten Nachrichten aus der kommunalen „Sau- und Mistwirtschaft“ und allerlei lustigen Begebenheiten, ungewollten Tollpatschigkeiten der Jauner sowie erfundenen Zuschreibungen aus den Klatschspalten unter das Narrenvolk brachte. Vor allem die maroden Finanzen und entsprechenden Sparmaßnahmen waren das Ziel seines Spotts.

Narren bekamen Fett ab

Dabei sei Bürgermeister Markus Tideman „a ganz arme Sau“ und müsse mit seinen Angestellten bereits am Hungertuch nagen. Zudem solle der Schultes die Rolle des Bettlers beim Martinusritt übernehmen dürfen. Auch Pfarrer Bernhard Tschullik bietet seinen Rat an, schließlich wisse er, was es heiße, „arm wie eine Kirchenmaus“ zu sein.

Männer würden Gleichberechtigung brachen

Ein weiteres Schwerpunktthema war auch die zunehmende Dominanz der Frauen in den Ämtern der Vereine und Einrichtungen, sodass es endlich eines Gleichberechtigungsbeauftragten für die Männer benötige, denn viele von ihnen trauten sich nur noch in Frauenkleidern in die Öffentlichkeit.

Auch verschiedene Narrengruppen bekamen ihr Fett ab, weil sich immer wieder ihre Heiligtümer, wie Bettlad‘ und großen Hexenbesen, klauen ließen. Garniert und aufgepeppt waren sie wieder mit vielen gezielten fotografischen Schnappschüssen.

Fröhliche „Saloon-Party“

Zwischendurch luden die Jaunerschecken unter der Leitung von Caro Wuchter zu einer schwungvollen und fröhlichen „Saloon-Party“ ein. Die Macken und Vorzüge der einzelnen Narrengruppen und des Musikvereins nahmen die „Bänklesänger“ Pascal Schmitt, Marcus Schweizer, Armin Schwab (Gitarre) und Frank Sauter (Akkordeon) auf das Lied vom „Jaunerdurscht“ durch den Kakao. In den Refrain stimmte das Publikum lautstark und fröhlich ein. Ohne Zugabe kam das Quartett nicht von der Bühne.

Neben dem Dorfbüttel brachten auch die „Bänklesänger“ Witz und Lokalkolorit ins Programm. Foto: Hermann Nesch

Die fulminanten und rasanten Schlusspunkte setzten dann die Tanzgarde zum Titel „Formel 1 = blitzschnell, mitreißend & laut: Weitingen auf der Überholspur!“ und wie jedes Jahr die Urnburghexen mit kecken Moderator Fabian Teufel.

Anspielungen auf Wahlen

In Anspielung auf die kürzlichen Bundestagswahlen begeisterten sie mit ganzen Palette an Parteiangeboten und brachten diese mit Einfallsreichtum und fetziger Musik auf die Bühne – unter anderem mit dem ZTZ („Zentralkomitee für Tier- und Zweiradschutz“), der ODP („Onser-Deng-Partei“ mit Udo Lindenberg), LBV („Liga Bella Vita“) und SHP („Space Hex Partei“).

Die Tanzgarde begeistert mit ihrem Formel 1 Auftritt. Foto: Hermann Nesch

Die Stimmung war auf dem Siedepunkt und nach vier Stunden endete das rundum gelungene Programm mit einem großen Finale und einer langen Bettschonernacht.