Das alte Schömberger Rathaus soll noch in diesem Jahr abgerissen werden. Dafür und für den geplanten Neubau sind im Haushalt rund 1,25 Millionen Euro vorgesehen. Foto: Archiv/Marschal

Obwohl die Stadt Schömberg im vergangenen Jahr durch die Erhöhung verschiedener städtischer Einnahmen versucht hat, Geld in die Kasse zu spülen, fehlen im Haushaltsplan 2025 knapp 900 000 Euro.

Das dicke Minus im Haushalt 2024 war ein Weckruf für die Stadt Schömberg. In den vergangenen Monaten stellten Gemeinderat und Stadtverwaltung alle Ein- und Ausgaben auf den Prüfstand, um für 2025 einen ausgeglicheneren Haushalt vorzulegen. „Es gilt, strikte Haushaltsdisziplin zu wahren und trotzdem verbleibende Spielräume für wichtige Investitionen zu nutzen“, sagte Bürgermeister Karl-Josef Sprenger bei der Haushaltseinbringung in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend.

 

Doch trotz verschiedener Erhöhungen auf der Einnahmenseite – die Kindergartengebühren wurden nach oben korrigiert, ebenso die Benutzungsgebühren für öffentliche Einrichtungen, Gewerbesteuer, Hundesteuer und Vergnügungssteuer – und Abstrichen und Sparmaßnahmen auf der Ausgabenseite, sieht der Haushaltsplan 2025 wieder ein Minus von knapp 900 000 Euro vor.

Gründe dafür waren laut Sprenger unter anderem eine „unbefriedigende Situation im Finanzausgleich“ und die gestiegene Kreisumlage. Letztere falle 2025 mit gut 2,55 Millionen Euro um 123 000 Euro höher aus als im vergangenen Jahr und gar rund 700 000 Euro höher als 2023.

Personalkosten steigen binnen zwei Jahren um rund 800 000 Euro

Auch die Personalkosten belasten den Haushalt: Binnen zwei Jahren seien diese von rund drei Millionen Euro auf 3,8 Millionen Euro – um 26,67 Prozent – gestiegen. „Tarifsteigerungen und erweiterte Kinderbetreuung sind nicht zum Nulltarif zu haben“, kommentierte Sprenger.

Durch frühere Gemeinderatsbeschlüsse habe sich die Gemeinde an verschiedene Investitionen gebunden: So wird in diesem Jahr mit der Sanierung des Schömberger Friedhofs begonnen, die Feuerwehrabteilung Schömberg bekommt einen neuen Einsatzleitwagen und die zweite Rate für den Kauf des Gebäudes Schulgasse 9 müsse ebenfalls noch bezahlt werden.

Kämmerer Marcel Seid stellte dem Gremium das Zahlenwerk im Detail vor: Erträgen von 14 462 000 Euro stehen Ausgaben in Höhe von 15 358 000 Euro gegenüber. Abschreibungen gehen mit gut 1,3 Millionen Euro in dieses Ergebnis ein, diese werden also lediglich zu einem Drittel erwirtschaftet.

Rücklagen helfen, die Verwaltungstätigkeit zu finanzieren

Im Finanzhaushalt, in dem die laufende Verwaltungstätigkeit abgedeckt ist, klafft ebenfalls eine Finanzierungslücke von gut 60 000 Euro. Auf Einzahlungen in Höhe von 13 927 059 Euro kommen Ausgaben über 13 987 545 Euro. „Wir müssen Rücklagen in Höhe von 60 486 Euro nutzen, um unsere laufende Verwaltungstätigkeit zu finanzieren“, erklärte der Bürgermeister.

Breitbandmaßnahmen schlagen mit zwei Millionen Euro zu Buche

Bei den Investitionen im Finanzhaushalt nehmen die Breitbandmaßnahmen mit mehr als zwei Millionen Euro nochmals großen Raum ein. „Die Refinanzierung mit einer 90-prozentigen Zuschussrate ermöglicht überhaupt diese starke Gewichtung“, stellte Sprenger klar.

Für den Abbruch und den Neubau des Rathauses sind 1,25 Millionen Euro im Haushalt eingestellt, für die Außensanierung des Bürgerhauses in Schörzingen 80 000 Euro. Die Giebelsanierung der Alten Schule kostet rund 57 000 Euro

„Nicht unerhebliche Ausgaben in den Bereichen Feuerwehr, Kindergärten und Schulen runden die Investitionstätigkeit ab“,meinte Sprenger in seiner Haushaltsrede.

In der nächsten Gemeinderatssitzung am 5. Februar diskutieren die Gemeinderäte den Plan. Die Verabschiedung ist für den 26. Februar geplant.

Die zehn größten Vorhaben 2025

Neubau Rathaus
 1 Million Euro 

Materialzwischenlager/Lagerplatz Betriebshof
 940 000 Euro

Hochbrgstraße Nord – Straße (Schörzingen)
 605 000 Euro 

Breitband Erweiterung GE Eichbühl
 603 000 Euro

Im Grund 5. Bauabschnitt Straße
 560 000 Euro 

Investitionskostenbeteiligung Schule Rottweil
 500 000 Euro

Hochbergstraße Nord – Kanal (Schörzingen)
 403 000 Euro

Gassen II – Straße
 387 000 Euro 

Friedhof Schömberg, 2. Bauabschnitt
 383 000 Euro

Breitband Zimmern – Schömberg
 330 000 Euro