Rote Zahlen prägen den Haushalt 2025, den Bürgermeister Thomas Miller im Gemeinderat präsentiert hat. Trotzdem investiert Rosenfeld kräftig. Die Stadt will über vier Millionen Euro ausgeben.
Das fast 350 Seiten umfassende Zahlenwerk war fast noch warm vom Drucker, denn bis zur letzten Minute wurde daran gearbeitet. Angesichts der alles anderen als rosigen Lage musste genau gerechnet, einige Vorhaben auch zurückgestellt werden. Er komme daher, bekannte Miller, mit keinem guten, eher mulmigen Gefühl in die Sitzung. Rosenfeld, und das war sein Trost, tanzt nicht aus der Reihe, denn landauf landab wird über klamme Kassen geklagt.
Wie sieht die Finanzplanung im Detail aus? Der Ergebnishaushalt weist zwar ordentliche Erträge von 25,3 Millionen Euro aus, doch diese prallen auf Aufwendungen von 28,7 Millionen Euro, was unterm Strich ein Minus von 3,4 Millionen ergibt. Warum das Minus so gewaltig ist – vor einem Jahr war die Zahl noch schwarz, das Plus betrug 933 750 Euro – hat mehrere Gründe. Zum einen sind die Erträge aus der Gewerbesteuer gegenüber 2024 um zwei Millionen Euro zurückgegangen, zum anderen stieg der Unterhaltungsaufwand für Grundstücke und Gebäude um 1,17 Millionen Euro.
4,5 Millionen Euro Einkommenssteuer
Ein großer Einnahmeposten im Ergebnishaushalt bildet der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer mit über viereinhalb Millionen Euro. Im Gegenzug steigt die Finanzausgleichumlage, kurz FAG genannt, um 485 000 Euro, die Kreisumlage um 837 000 Euro. Einen gewaltigen Sprung machen auch die Personalausgaben. Sie liegen bei 5,44 Millionen Euro, der aktuelle Tarifabschluss ist da schon miteingerechnet.
800 000 Euro investiert die Stadt ins Rosenfelder Rathaus – ein nicht gerade kleines Sümmchen, deshalb ist die Restaurierung des Fachwerks auch der größte Brocken im Finanzhaushalt. In die Heizung des Schulzentrums fließen 450 000 Euro. Rund 54 000 Euro gehen nach Heiligenzimmern, wo in der Turnhalle unter anderem der Sanitärbereich saniert werden soll. Kleinere und weniger kostenintensive Arbeiten stehen in den Bürgerhäusern in Bickelsberg und Brittheim sowie in den Rathäusern in Brittheim und Täbingen an.
Prioritäten setzen
Dicke rote Balken prägen auch den Finanzhaushalt – nicht nur 2025, sondern auch die Folgejahre. Der Bürgermeister mahnte deshalb: „Wir müssen Prioritäten setzen, sonst haben wir relativ bald kein Geld mehr.“ Das aktuelle Minus liegt bei 6,6 Millionen Euro, 2026 rechnen er und Kämmerin Isabell Hinger mit viereinhalb Millionen, 2027 mit 2,2 Millionen.
Unter anderem schlagen im Finanzhaushalt in diesem Jahr Projekte zu Buche, die bereits angestoßen und bald schon abgeschlossen sind. Dazu zählen die Erweiterung der Eilers-Kita in Rosenfeld mit eineinhalb Millionen und die Arbeiten an und in der Tagwin-Halle in Täbingen mit 520 000 Euro. Für den Anschluss der Kläranlage an die Verbandskläranlage in Balingen sind für den ersten Bauabschnitt 420 000 Euro eingestellt, für die Erschließung und den Endausbau des Gewerbegebiets Brühl in Leidringen 475 000 Euro.
Investitionen
Auf ihrer Agenda stehen hat die Stadt außerdem die mittlerweile fünfte Erweiterung des Gewerbegebiets Dornbrunnen, die Sanierung der Strecke vom Fallentorweg zum Hummelberghof und den Umbau des Chemieraums im Progymnasiums. Der Finanzaushalt sieht darüber hinaus Ersatzbeschaffungen in den KIärwerken in Rosenfeld, Bickelsberg und Heiligenzimmen vor. Nicht gleich, aber in absehbarer Zukunft sollen das Feuerwehrhaus in Rosenfeld und das Backhaus in Heiligenzimmern saniert werden. Die Planung kostet aber Geld, und deshalb sind dafür rund 45 000 Euro vorgesehen.
Am 15. Mai wird beraten
Auch die beiden Eigenbetriebe werfen kein Geld ab. So beträgt laut der Kämmerin der Jahresverlust bei der Wasserversorgung 29 300 Euro, im Sofienbad 169 700 Euro.
Beraten und verabschiedet wurde der Haushalt noch nicht – dies passiert erst in der nächsten Sitzung am 15. Mai. Gelegenheit, sich mit dem Nachbar am Ratstisch oder einem Ortsvorsteher auszutauschen, gab es aber am Donnerstagabend schon. Denn zur Sitzung in der Leidringer Halle waren alle Stadtvertreter eingeladen, die Ortschaftsräte eingeschlossen.