Ein großer Gewerbesteuerzahler ist Hansgrohe SE. Foto: Fritsche

Schiltach kann im Haushaltsjahr 2023 wieder mit einem Millionenüberschuss rechnen – weil Unternehmen vor Ort auch in den aktuellen Krisenzeiten erfolgreich am Markt sind und der Stadt wie in den Jahren davor hohe Gewerbesteuereinnahmen bescheren.

Schiltach - Über 5,6 Millionen Euro Überschuss sind im Haushaltsplan für das Jahr 2023 veranschlagt. "Wir erwirtschaften wieder ein ordentliches Ergebnis. Insgesamt hat der Haushalt mit über 36 Millionen ein gewaltiges Volumen. Ob wir alles Geplante umsetzen können, werden wir sehen", fasste Bürgermeister Thomas Haas im Gemeinderat zusammen.

Kämmerer Herbert Seckinger gab danach einen Überblick über das Zahlenwerk. Die Diskussion der Details folgt in der Sitzung des Finanzausschusses am Mittwoche, 8. Februar. Bis dahin können sich die Gemeinderäte in das 222-seitige Werk vertiefen.

Hohe Steuerkraft

Die ordentlichen Erträge im Ergebnishaushalt betragen 36,6 Millionen Euro, die ordentlichen Aufwendungen liegen bei 30,9 Millionen Euro und der Überschuss damit bei 5,68 Millionen Euro. "Die Abschreibungen können somit erwirtschaftet werden, was angesichts der sehr hohen Steuerkraft der Stadt Schiltach aber auch erwartet werden kann. Das ordentliche Ergebnis verbessert sich gegenüber der Planung 2022 um 5,35 Millionen Euro, was im Wesentlichen auf höhere Gewerbesteuereinnahmen und eine Entlastung bei den Umlagen zurückzuführen ist", erläuterte Seckinger. So sind zum Beispiel für die Kreisumlage rund 1,5 Millionen Euro weniger fällig als veranschlagt.

Seckinger rechnet 2023 mit 26 Millionen Euro Gewerbesteuer und damit gegenüber 2022 um 3,5 Millionen Euro mehr: "Trotz der Abschwächung der Wirtschaftslage kann derzeit weiterhin mit diesen hohen Gewerbesteuereinnahmen gerechnet werden, da die großen örtlichen Industriebetriebe sich erfolgreich am Markt behaupten". Den Verlust von 9800 Euro im Wirtschaftsplan 2023 lassen sich da verschmerzen.

Fragezeichen wegen Tarifgesprächen

Bei den Aufwendungen sind neben den Sach- und Dienstleistung von 4,32 Millionen Euro die Personalausgaben in Höhe von 3,59 Millionen Euro die größten Teilbeträge. "Die derzeit geführten Tarifgespräche sind noch nicht abgeschlossen, weshalb hinter die Zahl auch noch ein Fragezeichen zu setzen ist", so der Kämmerer. Im Klartext: Da kann noch was nachkommen.

Rekord bei den Investitionen

Die Investitionen im Finanzhaushalt betragen knapp zwölf Millionen Euro – ein neuer Rekord. Die größten Investitionen sind vier große Bauvorhaben, von denen drei bereits im vergangenen Jahr begonnen wurden: Umbau der ehemaligen Grundschule Bachstraße 4, Straßenerneuerung im Bereich "Vorstädtle", Bau des Parkhauses in der Hauptstraße und Erneuerung der Schloßberg- und Staigstraße mit Stützmauern, Beleuchtung, Abwasserkanal und Breitband.

"Wegen des Umfangs und der Schwierigkeiten beim Bau einiger Vorhaben muss auch 2023 damit gerechnet werden, dass nicht alle Planungen vollständig umgesetzt werden können", baute Seckinger zu optimistischen Erwartungen vor.

Der Haushaltsplan 2023 wird in der nächsten öffentlichen Sitzung des Finanzausschusses am Mittwoch, 8. Februar, ab 17.30 im Sitzungssaal des Rathauses beraten und danach auf dieser Grundlage in der nächsten Gemeinderatssitzung verabschiedet.