Ohne Kredit geht es nicht: Der Ergebnishaushalt 2025 der Gemeinde Bitz schließt zwar mit einem Überschuss von 57 554 Euro ab, doch den Investitionen im Finanzhaushalt von 3,3 Millionen Euro stehen Einzahlungen von 620 300 Euro gegenüber
Kredite über zwei Millionen Euro und Eigenmittel sollen das Delta im Haushalt 2025 der Gemeinde Bitz decken.
Hauptursache für die Kreditaufnahme ist der Neubau der Kita „Schnoga-Kiste“ in der Wilhelmstraße. „Die zwei Millionen brauchen wir auf alle Fälle für die Restfinanzierung“, erklärte Kämmerer Alexander Hersam in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Für den Bau der neuen Kindertagesstätte wurde bereits 2022 ein Darlehen über 1,21 Millionen Euro und 2024 über 1,5 Millionen Euro aufgenommen.
Trotz der angespannten Haushaltslage will die Gemeinde einige wichtige Vorhaben umsetzen und dafür auch an die Rücklagen gehen. Hersam ist überzeugt, dass finanzielle Spielräume genutzt werden müssen, um Investitionsstau zu vermeiden, denn die kommunale Infrastruktur sei und bleibe eine riesige Baustelle. Der Kämmerer zitierte Marc Carney, einen kanadischen Bankmanager: „Nachhaltige Finanzen sind der Motor für Innovation und Fortschritt.“
Mehr Einkommenssteuer als vor Jahresfrist
In Bitz ist die Höhe der Einkommenssteuer-Einnahmen 2024 gestiegen und beträgt im laufenden Haushaltsjahr 2,6 Millionen Euro – 110 000 Euro mehr als vor Jahresfrist. Tendenz steigend. Die Gewerbesteuer ist seit einem Einbruch 2023 wieder relativ konstant und wird rund 830 000 Euro betragen – kein Grund, sich zurückzulehnen, denn ihr steht die Kreisumlage gegenüber, und die hat es in sich, denn im Dezember 2024 hat der Kreistag eine Erhöhung um 2,3 Prozentpunkte auf 32,5 Prozent beschlossen.
Durch Großprojekte wie Zentralklinikum und Regionalstadtbahn sowie steigende Sozialausgaben kommen enorme finanzielle Anstrengungen auf den Landkreis zu. Hat die Gemeinde Bitz 2025 eine Kreisumlage von 1,77 Millionen Euro zu zahlen, werden es im Haushaltsjahr 2026 schon über zwei Millionen sein.
Die Personalaufwendungen steigen seit 2022 kontinuierlich. Waren es damals 2,5 Millionen Euro, wird mit einem Anstieg auf 3,3 Millionen Euro im Jahr 2028 gerechnet.
Bauhof-Dach verschlingt am meisten
Der Erhalt der Infrastruktur ist ein Schwerpunkt des Haushaltes. Größtes Projekt im Ergebnishaushalt 2025 ist die Sanierung des Bauhof-Daches für rund 125 000 in diesem und 150 000 Euro im nächsten Jahr. Für die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED sind 70 000 Euro eingestellt. Dieser Betrag muss bis 2031 jährlich aufgewendet werden, um in der gesamten Gemeinde auf LED umzustellen. Dafür stellt die Gemeinde jährlich Zuschussanträge beim Bund – die Förderquote beträgt 40 Prozent.
Für die Sanierung der Terrasse des Ortszentrums sind 48 350 Euro geplant, für Brandschutzmaßnahmen 40 000 Euro. Damit die Sanierung des Lehrschwimmbades abgeschlossen werden kann, sind weitere 90 000 Euro für Umkleideräume und WCs vorgesehen. 55 000 Euro kosten die Rolltore am Bauhof, 10 000 Euro die Sanierung des südlichen Zugangs zum Friedhof und 45 000 Euro der Ersatz der Brandmeldeanlage im Bildungszentrum.
Die Mozartstraße wird von Grund auf saniert
Zu den größten Ausgaben im Finanzhaushalt gehören neben der neuen Kita in der Wilhelmstraße die Grundsanierung der Mozartstraße mit 387 000, die Instandhaltung land- und forstwirtschaftlicher Wege mit 250 000, neue Urnengräber auf dem Friedhof mit 50 000 Euro, der Bau einer Damenumkleide im Feuerwehrhaus mit 50 000 und die Sanierung der WCs in der Festhalle mit 60 000 Euro.
Die Gemeinde steht trotzdem noch auf solidem Fundament: Die liquiden Mitteln sind zum Jahresende mit 2,6 Millionen Euro angesetzt. Die Konten weisen zum 31. Dezember 2024 knapp 2,3 Millionen Euro aus.