Bei den Investitionen hängt man in Wildberg den Planansätzen hinterher - mit dem Umbau im Klosterhof 6 für Stadtkapelle und Musikschule wurde jetzt aber begonnen. Foto: Priestersbach

"In diesem Jahr kommen wir noch mit einem blauen Auge davon", machte der Wildberger Stadtkämmerer Andreas Bauer bei der Vorstellung des Zwischenberichts über die finanzielle Situation im Gemeinderat deutlich. Vor allem die Mehrerlöse bei der Gewerbesteuer sorgen dafür, dass noch etwas Sonne über dem städtischen Etat scheine.

Wildberg - 4,4 Millionen Euro waren ursprünglich im Haushalt bei der Gewerbesteuer veranschlagt. Wie der Kämmerer nun berichtete, werde dieser Ansatz aktuell um 1,2 Millionen Euro überschritten – und "diese Zahl rettet uns".

Nicht unerwähnt ließ Andreas Bauer allerdings, dass es sich bei diesen Mehreinnahmen in erster Linie um einmalige Nachzahlungen handelt. Die dem Etat der Schäferlaufstadt gleichwohl guttun, nachdem bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen bereits jetzt Mehraufwendungen von 550 000 Euro zu Buche schlagen.

So summieren sich die 15-prozentigen Energiekostenzuschläge auf über 200 000 Euro, für Heizungen und Brennstoffe sind zusätzliche 150 000 Euro angefallen und die Stromkosten liegen 100 000 Euro über den Ansätzen.

Unterm Strich rechnet die Verwaltung im Ergebnishaushalt mit einem Fehlbetrag von 70 000 Euro – veranschlagt waren 700 000 Euro.

Kreditaufnahme noch nicht notwendig

Bei den Investitionen hinkt man derzeit noch um 5,8 Millionen Euro hinter den Planansätzen her. Ursachen sind verschobene oder noch nicht begonnen Maßnahmen, fehlende Förderbescheide oder noch nicht eingegangene Rechnungen, wie der Kämmerer berichtete. Bislang wurde trotz der geplanten Kreditaufnahme von 2,86 Millionen Euro noch kein Darlehen aufgenommen. Die könne sich aber schnell ändern, machte Andreas Bauer mit Blick auf die kommenden Investitionen sowie steigende Zinsen deutlich.

In seinem Ausblick auf 2023 wies er auf die aktuellen Prognosen hin, die von weiter steigenden Steuereinnahmen der öffentlichen Hand ausgehen. Allerdings gebe es mit Blick auf den Ukrainekonflikt, die Energiepreisentwicklung sowie die Inflation im Allgemeinen viele Unsicherheitsfaktoren, die eine Haushaltsplanung erschweren. Ziel sei es aber, den städtischen Etat für 2023 im März kommenden Jahres zu verabschieden.