Stadtkämmerer Daniel Bayer hat mit spitzem Bleistift gerechnet und den Haushaltsausgleich hinbekommen. Foto: Eyrich

Obwohl die Stadt Meßstetten kräftig investiert, steht sie auch 2023 finanziell gut da, wie der Stadtkämmerer im Gemeinderat erläutert hat.

Meßstetten - Fast 350 Seiten dick ist der Haushalt der Stadt Meßstetten für 2023. Stadtkämmerer Daniel Bayer hat das Werk in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erläutert. Die Zahlen im Einzelnen:

Einwohnerzahl

Von 10 748 auf 11 740 ist die Einwohnerzahl zwischen dem 30. Juni der Jahre 2021 und 2022 gestiegen. Dadurch erhält die Stadt mehr Schlüsselzuweisungen.

Ergebnis- und Finanzhaushalt

Der Ergebnishaushalt mit ordentlichen Erträgen von 35 383 000 und ordentlichen Aufwendungen von 36 792 000 Euro wäre nicht gedeckt, könnte die Stadt nicht Rücklagen aus dem ordentlichen Ergebnis von 2021 verwenden. 9,52 Millionen Euro stehen im Finanzhaushalt für Investitionen bereit. Die Steuersätze bleiben unverändert: die Grundsteuer bei 320 und die Gewerbesteuer bei 340 vom Hundert.

Steuereinnahmen

An Gewerbesteuer erwartet die Stadt 2022 inzwischen 4,1 Millionen Euro, plant 2023 aber nur 3,25 Euro ein – Bayer lässt Vorsicht walten. 6,689 Millionen Euro erwartet er als Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer, 81 000 Euro an Steuer für die 903 gemeldeten Hunde, 583 000 an Umsatzsteueranteil, knapp sieben Millionen Euro an Schlüsselzuweisungen vom Land.

Personalkosten

Die Personalkosten steigen von 10,5 auf 11 Millionen Euro im Jahr 2023 – Gründe sind der Personalzuwachs bei Kindererzieherinnen und der Klima- und Energiemanager, der demnächst eingestellt werden soll.

Umlagen

910 500 Euro zahlt die Stadt an Zweckverbände und 1,55 Millionen Euro an sonstigen Umlagen, etwa an die Kirchen für den Betrieb von Kindergärten. Die Gewerbesteuerumlage liegt bei 335 000 Euro, die Finanzausgleichsumlage bei 3,9 und die Kreisumlage bei 5,2 Millionen Euro, sollte der Hebesatz bei 29 Prozent bleiben.

Schulen, Kindergärten und Jugendarbeit

Die Schulen erhalten ein Budget von 348 400 Euro, für Schülerbeförderung sind 15 000 Euro eingeplant, für die gemeinwesenorientierte offene Jugendarbeit und Schulsozialarbeit 491 000 Euro. Den Betrieb ihrer sechs Kindergärten lässt die Stadt sich 3,7 Millionen Euro kosten, den Betrieb ihrer elf Sporthallen plus Freisportanlagen 1,1 Millionen Euro.

Investitionen

In den Erwerb von Grundstücken will die Stadt 760 000 Euro investieren, in Baumaßnahmen 6,3 Millionen Euro, in den Kauf beweglichen Sachvermögens 1,2 Millionen Euro.

Die größten Investitionen in bewegliche Sachen sind 235 000 Euro für einen Bauhof-Unimog, 325 000 für einen Gerätewagen für die Meßstetter Feuerwehr, 45 000 Euro für drei Fahrzeuge für die Sozialstation und 291 000 Euro für einen Rückeschlepper für den Forst.

Im Hochbau sind 440 000 Euro für die Innensanierung der Festhalle Oberdigisheim, 300 000 Euro für die Turnhalle Geißbühl und 95 000 Euro für den Schulhof der Grundschule Heinstetten die höchsten Ausgaben. Im Tiefbau wird es teurer mit 1 050 000 Euro für das Baugebiet Grund/Hülbenwiesen in Hartheim, 1,14 Millionen Euro für das Baugebiet "In der Breite" in Oberdigisheim, 180 000 Euro für das Baugebiet Loh in Meßstetten, 275 000 Euro für das Baugebiet Haldenstraße/Kirchhalde in Tieringen, 385 000 Euro für die Erneuerung der Abwasserbeseitigung in der Wildenstein- und Eugenstraße in Meßstetten sowie 700 000 Euro für die Straßensanierung, 155 000 Euro für die Sanierung der Oberdigisheimer Straße in Unterdigisheim plus 115 000 Euro für die Sanierung des dortigen Abwasserkanals und 775 000 Euro für die Abwasserdruckleitung Heinstetten-Hartheim. Für die Notstromversorgung der Kläranlage sind 120 000 Euro, für die Erneuerung eines Fußwegs im Gebiet Bueloch und des Friedhofwegs in Oberdigisheim je 35 000 Euro vorgesehen. Für Brückenneubauten sind 150 000 Euro pauschal eingeplant.

Grundstücksverkäufe bringen Geld ein

Aus Grundstücksverkäufen erwartet die Stadt 1,14 Millionen Euro, aus Erschließungsbeiträgen 1,29 Millionen, so dass sich die Einzahlungen aus Investitionstätigkeit zusammen mit zahlreichen kleineren Beträgen – Zuschüsse, Beiträge, Verkäufe – auf 2,88 Millionen Euro summieren.

"Beim Strompreis kommen wir mit einem blauen Auge davon", betonte Bayer in seinen detaillierten Ausführungen zum Haushalt: "Schon im Mai habe die Stadt ihre jüngsten Verträge abgeschlossen – bevor sich der Preis verachtfacht habe.