"Man sollte halt mal den Bericht haben", sagt Hausens Ortsvorsteher Erwin Staiger mit einem Seufzer. Was das Nikolausheim angeht, hängt gerade vieles in der Schwebe, weil es bei der jüngsten Brandschau wohl Beanstandungen gab.
Burladingen-Hausen - Die Brandschau wird in derlei Gebäuden routinemäßig alle fünf Jahre von der Baurechtsbehörde des Landratsamtes durchgeführt, da sich Sicherheitsbestimmungen im Brandschutz oft ändern. Meist werden sie strenger. Das Nikolausheim, dass der katholischen Kirche gehört und von ihr zusammen mit der Stadt Burladingen unterhalten wird, wird von Vereinen, Kommune und Kirche rege genutzt. Die jüngste Brandschau fand im September des vergangenen Jahres statt. Mit dabei der Vorsitzende des Kirchengemeinderates Wolfgang Schmid.
Nur noch eingeschränkt nutzbar
Und weil es tatsächlich Beanstandungen gab, ist das Nikolausheim nur noch eingeschränkt benutzbar. Die Ortschaftsratsitzungen finden darin immer noch statt, der Musikverein probt im Saal, und auch der Gesangverein trifft sich regelmäßig.
Anfragen von Hochzeitsgesellschaften oder anderen größeren Veranstaltungen werden derzeit allerdings abschlägig beschieden. "Es wäre halt peinlich, wenn man sie wegen der Mängel im Brandschutz dann wieder kurzfristig absagen muss", erläutert Erwin Staiger die Situation. Das trifft unter anderem auch den Musikverein Hausen, der im kommenden Herbst, genau vom 23. bis 25. September, sein 90-jähriges Bestehen darin feiern wollte. Und nicht nur das. Das Nikolausheim selbst wurde 1972 erbaut und wird in diesem Jahr 50 Jahre alt.
Nicht zum ersten Mal Mängel festgestellt
Da hängen jetzt viele Planungen in der Luft. "Eigentlich schade", sagt Hausens altgedienter und erfahrener Ortsvorsteher, "das ist doch so ein schönes Gebäude." Er schmeißt die Flinte auch noch lange nicht ins Korn. Denn dass bei einer Brandschau in Hausens und Starzelns guter Stube Sicherheitslücken festgestellt wurden, hat er schon mal erlebt. Da kam dann der Bericht, die Mängel wurden behoben, die Experten rückten erneut an, schauten sich die Umbauten und Verbesserungen an und gaben die Halle samt Nebenräumen wieder zur Benutzung frei.
Kein Fluchtweg aus dem Dachgeschoss
Staiger hat auch diesmal schon eine Vermutung, was da wohl im Herbst beanstandet wurde. Es sei womöglich der kleine Gruppenraum im obersten Geschoss unter dem Dach. Der habe eine Holzdecke und keinen zweiten Fluchtweg. Dort trafen sich vor der Pandemie oft Frauengruppen zu Tanz und Gymnastik. Sollte dies für die Experten der Stein des Anstoßes sein, wäre die Lösung einfach. "Dann könnte man den Raum oben für Veranstaltungen einfach schließen".
Über eine Renovierung der in die Jahre gekommenen Halle, die auch was Energieffizienz und Heizkosten angeht längst eine Überholung und andere Standards bräuchte, wird seit Jahren geredet und auch darüber, ob es sich noch lohnen würde. Das Starzeln und Hausen aber eines Tages ohne Halle dastehen, dass mag sich niemand vorstellen.