Der Gemeinderat Hausen am Tann geht gegen die Erweiterung des Plettenberg-Steinbruchs vor. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat lässt Gutachten zur Erweiterung juristisch prüfen

Der Gemeinderat Hausen am Tann wehrt sich gegen die Erweiterung des Kalksteinbruchs auf dem Plettenberg. Es gibt viele Bedenken. Die Gutachten im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Verfahrens werden nun juristisch und fachtechnisch geprüft.

Hausen a. T. Bürgermeister Heiko Lebherz erinnerte in der Sitzung am Mittwoch daran, dass die Gemeinde sich auf ihre Stellungnahmen im Rahmen der Regionalplan-Änderung berufen und diese wie im Bereich "Flora und Fauna" ergänzen werde. Hinsichtlich der Sprengungen beziehungsweise Standsicherheit des Bergs, des Kleinklimas und der Auswirkungen der Erweiterung auf die Wasserversorgung sollen fachtechnische Prüfungen erfolgen. Zudem werden die Gutachten juristisch geprüft.

"Wir müssen uns auf einige Punkte konzentrieren, denn alles können wir nicht prüfen lassen", betonte Lebherz mit Hinweis auf die Kosten, die damit auf die Gemeinde zukommen würden. Eine Zusammenarbeit in dieser Sache mit Ratshausen sei möglich. Dotternhausen und Balingen hingegen würden andere Zielsetzungen erfolgen.

Das Gremium sprach sich dafür aus, eine Fristverlängerung zur Abgabe der Stellungnahme der Gemeinde beim Landratsamt zu beantragen. "Diese soll eigentlich bis Ende September erfolgen. Das schaffen wir nicht", sagte Lebherz.

Ruth Egelkamp gab zu Protokoll, dass man als Laie bei der Durchsicht der Gutachten schnell an die Grenzen stoße. Sie bemängelte, dass es keine Umweltverträglichkeitsprüfung gebe, sondern dass nur von einem "Umweltverträglichkeitsbericht" gesprochen werde.

Ein wichtiger Punkt für Hausen ist die Erhaltung der Ostkulisse. Lebherz und Stefan Buhmann zitierten Werkleiter Dieter Schillo mit der Aussage, Holcim werde von Dotternhausen und Fachämtern des Landratsamts dazu gedrängt, diese so schnell wie möglich abzubauen. "Wenn die rekultivieren Flächen schnell wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, erhöht das die Akzeptanz für die Erweiterung in der Bevölkerung", hieß es. Hausen hingegen wolle die Kulisse aus verschiedenen Gründen dauerhaft, zumindest aber so lange wie möglich erhalten. So wurde die Frage gestellt: "Was ist wichtiger: der Tourismus oder der Schutz der Lebensqualität in Hausen am Tann?"

Für Rudolf Matyas war die Sache klar: "Holcim nimmt auf uns keine Rücksicht." Deshalb müsse man harte Fakten vorbringen, um etwas bewirken zu können. Hans Edelmann von der Bürgerinitiative, der mit Egelkamp das Bürgerbegehren initiiert hatte, betonte, man werde mit dem Nabu die Gemeinde hinsichtlich der Naturschutzbelange unterstützen: "Es gibt Angriffspunkte", sagte er und führte an, dass Holcim die Kulisse bereits aufbreche, was die Firma eigentlich noch nicht dürfe.