Der Kirchenchor Hausen am Tann meistert ein anspruchsvolles Konzertprogramm. Fotos: Meinert/Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Prunkvolles Kirchenkonzert mit Pianistin Daria Pflumm und dem Klarinettenquartett Clarisonos

Landrat Günther-Martin Pauli hat anlässlich des 170-jährigen Bestehens des Kirchenchors Hausen am Tann dem Verein im Rahmen eines Kirchenkonzerts die Zelter-Plakette überreicht.

Hausen a. T. Der Kirchenchor, die Pianistin Daria Pflumm und das Klarinettenquartett Clarisonos boten beim Kirchenkonzert Werke von Komponisten aus zehn Ländern. Mit vier Kompositionen zum Thema Licht eröffnete der Chor das Konzert: Das bis zu siebenstimmige "O nata Lux" von Morten Lauridsen beschreibt Jesus als "geborenes Licht vom Licht". "Dulce Lumen" von Michael Waldenby sieht das Licht der Sonne als Metapher für glückliche Zeiten. "Stars" von Eriks Ešenvalds beschreibt den nächtlichen Sternenhimmel. In "His Light in us" nenn Kim André Arnesen die Liebe Gottes das "Licht der Hoffnung".

Der Chor unter der Leitung von Chordirektor Winfried Neher meisterte die Harmoniefolgen und Dissonanzen souverän. Die Dynamik variierte vom sanften Pianissimo bis zum kräftigen Fortissimo und sorgte mit den Wechseln von Gesamtchor und Solopassagen für einen vielgestaltigen Vortrag, der den Ausführenden wie den Zuhörern ein hohes Maß an Konzentration abverlangte.

Einen musikalischen Kontrast boten "Clarisonos" mit Sabrina Michelfeit, Rebekka Ruth, Tobias Neher und Bassklarinettist Peter Kuptz. Das 2017 gegründete Quartett mit seinen Mitgliedern aus dem Raum Balingen und Rottweil beeindruckte durch perfekte Intonation und homogenes Zusammenspiel bei lebendiger Agogik und höchster Ausdruckskraft. "Caprice for Clarinets" von Clare Grundman füllte die Kirche mit satten Klängen. Die vier "Antike ungarische Tänze" von Ferenc Fárkas wurden gefühlvoll und mit Virtuosität interpretiert. Galant und locker wurde das "Andantino con Variazione" von Mozart vorgetragen. Nach Spanien entführte das Werk "Seilla" von Isaac Albeniz.

Die Komposition "Ulla in Africa" von Heiner Wiberny besticht durch Solopassagen; auch hier wurde die Perfektion des Quartetts mit Applaus belohnt.

Landrat Günther-Martin Pauli würdigte die 170-jährige Tradition des Kirchenchors: Dabei bestehe ein Chor nicht zum Selbstzweck, sondern um anderen Freude zu bereiten. Er überreichte die Zelter-Plakette und die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete Urkunde an den Vorsitzenden Thomas Meinert. Pauli bezeichnete die Ausführenden des Konzertes als "Lichtgestalten für eine gute Sache".

Mit vier modernen Marienliedern setzte der Kirchenchor das Konzert fort: "Ave Maria" von Karl Jenkins besticht durch den Kontrast zwischen teilweise dissonanten Einwürfen der Frauenstimmen und einem Gesamtchor mit andachtsvoll melancholischer Melodieführung. In den a capella vorgetragenen "Rosa vernans caritatis" und "Felix namque es" von Rihards Dubra begeisterte der Chor durch lupenreine Intonation und Klangfülle. "The Earthly Rose" von ĒEriks Ešenvalds besticht durch seine moderne Textsprache und dynamische Bandbreite, die überzeugend umgesetzt wurden. Nach Blumen für die Instrumentalisten und der Einladung zum Sektempfang verabschiedete sich der Chor mit "The Lamb" von Kim André Arnesen.