Heiko Lebherz hat sich im Hausener Kindergarten zwischen Kinder gesetzt und liest ihnen etwas vor. Der Nachwuchs liegt ihm am Herzen: "Kinder sind unsere Zukunft", betont der Bürgermeister. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Serie: Heiko Lebherz: Mein Lieblingsplatz in Hausen am Tann / "Nachfolger guten Einstieg ermöglichen"

"Die Kinder sind unsere Zukunft": Daher nennt Bürgermeister Heiko Lebherz auch unumwunden den Kindergarten, wenn man ihn nach seinem Lieblingsplatz in der Gemeinde fragt.

Hausen am Tann. "Der Kindergarten ist für mich ein ganz, ganz wichtiger Faktor", betont Lebherz. Die Gemeinde habe in jüngster Zeit viel Geld in die Einrichtung investiert. Lebherz nennt unter anderem die vor drei Jahren eingerichtete Tagespflegegruppe, in der maximal fünf Kinder einen Platz finden: "Die Gruppe ist voll belegt, das Angebot kommt sehr gut an." Zwei Plätze seien im Rahmen einer Kooperation für die Firma Interstuhl in Tieren belegt.

Hausen sei die einzige Gemeinde im Zollernalbkreis, die eine solche Tagespflege mit einer angestellten Tagesmutter besitze. Gabriela Schreiber leite die Gruppe, die Gesamtverantwortung habe Kindergartenleiterin Ute Schmid: "Wir haben hier ein sehr gutes, eingespieltes Team." Auch der reguläre Kindergarten sei mit 20 Plätzen belegt: "Aufgrund der Anmeldungen muss vermutlich im kommenden Jahr beim Landesjugendamt eine Überbelegung beantragt werden."

Die Einwohnerzahl Hausens hat sich in den vergangenen Jahren von 515 auf 480 reduziert. Dies lag laut Lebherz auch daran, dass viele Bauwillige auf das Neubaugebiet Lehr-West gewartet haben, obwohl die Gemeinde anderes Bauland hätte anbieten können. Inzwischen sei Lehr-West erschlossen, zwei der 15 Plätze seien bereits verkauft.

Lebherz geht davon aus, dass das Gebiet für die nächsten 15 Jahre reichen werde, wobei Plätze auch an Auswärtige verkauft würden: "Wir brauchen den Zuzug von außen." Weil Hausen am Tann in der Regionalplanung als Gemeinde mit Eigenentwicklung eingestuft sei, habe der Gemeinderat auch die Innenentwicklung im Blick. "Da tun wir uns aber schwer, weil die meisten Grundstücke innerorts an der Ortsdurchfahrt liegen. Eine junge Familie mit Kindern will da nicht unbedingt hin", so Lebherz.

Im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt, die in den Jahren 2020/2021 durch den Landkreis geplant sei, wolle die Gemeinde unter Beteiligung der Bürger auch den Ortskern neu und attraktiver gestalten. So habe die Gemeinde das "Eckenbauer-Haus" erworben. Was damit geschehe, sei noch nicht klar: "Einige wollen es abreißen, andere wollen es erhalten."

Er selbst, so Lebherz, tendiere für den Abriss. Er wolle aber seinem Nachfolger beziehungsweise dem im kommenden März neu zu wählenden Gemeinderat nicht vorgreifen. Klar sei jedoch, dass die Gestaltung der Ortsmitte wichtig für die Zukunft der Gemeinde sei. Weitere Pluspunkte für Hausen sieht Lebherz im Golfplatz und im intakten Vereinsleben. Gerne fortführen würde er die enge Zusammenarbeit zwischen Hausen am Tann und Ratshausen, wo er Bürgermeister bleibt. So würden beide Gemeinden vom interkommunalen Bauhof profitieren.

Hinsichtlich der Erweiterung des Steinbruchs auf dem Plettenberg sei nun das Genehmigungsverfahren angelaufen.

Die Gemeinde Hausen arbeite darauf hin, dass das "Hausener Hörnle" so lange wie möglich erhalten bleibt, auch wenn dessen Abbau schon lange genehmigt sei. Ansonsten lege die Gemeinde ihr Augenmerk auf die Themen Standsicherheit des Bergs, Sprengerschütterungen und Kleinklima.

Lebherz verlässt die Gemeinde mit einem "weinenden Auge". Die Arbeit als Bürgermeister habe in Hausen am Tann viel Spaß gemacht. Mit dem Gemeinderat habe er konstruktiv zusammengearbeitet, die Hausener seien offen: "Man schwätzt miteinander." Für eine zweite Amtszeit als ehrenamtlicher Schultes habe er nicht mehr kandidiert, weil er mehr Zeit für seine Familie haben möchte. Offizielle Bewerbungen für die Stelle gebe es noch nicht, allerdings hätten sich schon Interessenten bei ihm erkundigt. Er, Lebherz, wolle bis zum Ende seiner Amtszeit jedoch versuchen, so viele offene Themen wie möglich abzuarbeiten, um seinem Nachfolger "einen guten Start zu ermöglichen".