Pfarradministrator Timo Weber hat sich in Hausen a. T. vorgestellt. Foto: Meinert Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Pfarradministrator Timo Weber hält den Einführungsgottesdienst in Hausen am Tann

Pfarradministrator Timo Weber hat in der Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal seine Arbeit aufgenommen. Am Samstag machte er in der Vorabendmesse zum zweiten Sonntag der Osterzeit seinen Antrittsbesuch in Hausen am Tann.

Hausen a. T. Pfarrer Timo Weber aus Rottweil ist seit Ostern der Pfarradministrator für die Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal, nachdem Johannes Holdt diese als leitender Pfarrer verlassen und seine neue Stelle als Wallfahrtsrektor im Kloster Weggental angetreten hat. Weber wird an jedem zweiten Wochenende Gottesdienste in der Seelsorgeeinheit zelebrieren, um die neun Gemeinden kennenzulernen.

Musikalisch wurde der Gottesdienst von einer Schola aus Sängerinnen und Sängern des Hausener Kirchenchors gestaltet, die die Gemeindelieder im Wechsel mit Kantor Thomas Meinert sang, der gleichzeitig als Lektor und Mesner tätig war.

Neues Gesicht

Er sei das "neue Gesicht" in der Kirche, wolle der Seelsorgeeinheit in der Zeit ohne leitenden Pfarrer hilfreich zur Seite stehen, stellte sich der Pfarradministrator vor. Doch auch ohne ihn stehe der Seelsorgeeinheit einer zur Seite, der immer da sei: Jesus Christus.

In seiner Predigt über die Verse 19 bis 31 aus dem 20. Kapitel des Johannes-Evangeliums – die Geschichte des ungläubigen Thomas, der erst an die Auferstehung des Herrn glaube, wenn er seine Finger in dessen Wunden gelegt habe – betonte Weber, dass Jesus als Reaktion auf die Angst nach seinem Tod nicht direkt in den Himmel aufgefahren sei, sondern sich zunächst seinen Jüngern gezeigt habe mit der zweimalig ausgesprochenen Botschaft "Der Friede sei mit euch!" Jesus habe auf die Angst und Glaubenszweifel der Jünger nicht mit einer Ermahnung reagiert, sondern mit dem Zuspruch des Friedens.

Der Auferstandene sei in seinem Aussehen neu, aber in seinem Handeln sich treu gewesen und habe auch kein Problem mit der Frage des Thomas gehabt – im Gegenteil: Jesus habe sich auch nach seinem Tod als Gottessohn ohne Berührungsängste gezeigt und Thomas eingeladen, seine Wunden mit den Händen zu berühren. Die Skepsis des Thomas’ sei kein Zeugnis mangelnden Glaubens, sondern der innige Wunsch, wieder glauben zu können – nicht an irgendetwas, sondern an etwas Konkretes.

Jesus habe damit gezeigt, dass er nicht nur der Gott der Gläubigen sei, sondern gerade auch die Ungläubigen gewinnen wolle. Es solle daher auch ein Anliegen der Kirche sein, auf die Ungläubigen zuzugehen und für sie den Glauben erlebbar und sichtbar zu machen.