Ortsvorsteher Gerhard Fricker Foto: Archiv

Kein Verständnis für Aktion. Gerhard Fricker und seine Stellvertreter ernten für Vorgehen Kopfschütteln.

Blumberg-Riedböhringen - Riedböhringens Ortsvorsteher Gerhard Fricker und seine beiden Stellvertreter erfahren für ihr Vorgehen in Sachen Hausbesuche Kopfschütteln.

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Unser Bericht über Riedböhringens Ortsvorsteher Gerhard Fricker und die Hausbesuche von ihm und seinen beiden Stellvertretern vor Weihnachten mit dem Titel "Ortsvorsteher sieht Corona anders" hat Kritik und viele Reaktionen ausgelöst. Insbesondere die Tatsache, dass Riedböhringens Ortsvorsteher auch Einladungen ins Haus folgte, wie er selbst erklärt hatte, ohne eine Maske anzuziehen – Verständnis äußerte dafür keiner seiner Kollegen.

In Achdorf bekommen Jubilare einen Gutschein

Achdorfs Ortsvorsteher Hans-Peter Mess kritisierte seinen Kollegen am Mittwoch: "Ich habe kein Verständnis für die Aktion. Wir machen keine Präsenzbesuche." Er habe einen Gutschein anfertigen lassen und den älteren Menschen eine Karte geschrieben. Er versuche, die Kontakte zu älteren Menschen so gering wie möglich zu halten, weil er nicht wisse, ob er vielleicht selbst infiziert und damit ansteckend sei.

Ortsvorsteher Gerhard Fricker hatte die Präsente ohne Maske abgegeben und war nach seinen Aussagen auch Einladungen ins Haus gefolgt: als Privatmensch, und nicht als Ortsvorsteher.

In fast allen anderen Stadtteilen gibt es keine Hausbesuche. "Wir machen keine Hausbesuche", sagte Riedöschingens Ortsvorsteher Robert Schey, der bei der Straßenmeisterei im Schwarzwald-Baar-Kreis arbeitet. Sie seien vom Landratsamt strikt angehalten worden, jedweden Kontakt wenn immer möglich zu meiden.

Sein Kollege Georg Schloms in Fützen stellt Jubilaren das Geschenk und Gratulationsschreiben vor die Türe und geht wieder. Auf die Frage, wie er die Hausbesuche der Riedböhringer Ortsverwaltung findet, will er sich nicht äußern: "Das muss jeder selbst wissen." Keine Aussage dazu macht auch Hondingens Ortsvorsteher Rolf Schwenk. Hausbesuche habe er seit März keine mehr gemacht. Corona gehe ja auch in Hondingen um. Sein Kollege Dirk Steuer in Nordhalden stellt den Jubilaren die Geschenke vor die Türe, geht aber nicht ins Haus, "weil ich die Älteren schützen will." Zum Vorgehen in Riedböhringen will er sich nicht äußern.

Kommingens neuer Ortsvorsteher Matthias Sauter gibt die Geschenke für die älteren Bewohner an der Haustüre ab, viel unterhalte er sich mit den Leuten durch das offene Fenster. In zwei Fällen sei er ins Haus gebeten, worden, der Einladung sei er gefolgt, selbstverständlich mit Maske.

Bürgermeister macht seit März keine Hausbesuche mehr

Wie der Ortschaftsrat Epfenhofen die Situation mit den Jubilaren handhabt, war von Donnerstag bis gestern nicht zu erfahren. Der Ortsvorsteher war nicht zu erreichen.

Blumbergs Bürgermeister Markus Keller sagte auf Anfrage, er mache seit März keine Hausbesuche mehr von Jubilaren und älteren Mitbürgern, sie hätten dafür viel Verständnis und positive Rückmeldung erhalten.