Ortsvorsteher Friedbert Stahl (von links), Bauamtsleiter Martin Mittler, Bürgermeister Matthias Leyn, Ortschaftsrat Michael Kraft, Bauleiter Bernhard Siebner, Kämmerer Ralf Busse, Gemeinderat Rüdiger Kraft und Gemeinderat Jürgen Krauth-Kopp leiten mit dem Spatenstich die Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet Hausäcker II ein. Foto: Biermayer

Der kleinste Schömberger Teilort Oberlengenhardt bekommt Zuwachs. Im Baugebiet Hausäcker II sollen 24 Bauplätze entstehen. Am Mittwoch war der Spatenstich für die Erschließungsarbeiten.

Schömberg-Oberlengenhardt - Die zukünftigen Bewohner des Neubaugebiets Hausäcker II haben auf jeden Fall einen schönen Blick. Am südlichen Ortseingang oberhalb des Waldhufenwegs sollen auf 1,35 Hektar die neuen Häuser entstehen. 24 Bauplätze sind vorgesehen.

Für das 570 Einwohner starke Oberlengenhardt wird das eine große Veränderung. Denn grob überschlagen wird der Ort wohl bald zehn bis 20 Prozent mehr Einwohner haben. Und der auf dem Luftbild charakteristisch als Waldhufendorf erkennbare Teilort wird auch seine Form etwas verändern.

Kritik im Vorfeld?

Sowohl im Gemeinderat als auch im Ortschaftsrat herrschten über das Vorhaben aber große Einigkeit, berichtete Bürgermeister Matthias Leyn beim Spatenstich am Mittwochmorgen. Im Gemeinderat habe es zwar Kritik gegeben. Die habe sich aber darauf bezogen, dass das Bebauungsplanverfahren so lange gedauert habe. Er hätte es auch lieber schneller über die Bühne gebracht. Allerdings gebe es Naturschutzauflagen. Und die Gutachten dafür brauchten eben ihre Zeit.

"Wir sind froh, dass wir jetzt anfangen können", meinte Leyn weiter. Der Bedarf an Bauplätzen sei hoch. Es sei schön, dass man jungen Oberlengenhardter und Schömberger Familien nun die Möglichkeit bieten könne, in der Gemeinde zu bleiben. Und das Areal sei "eine der schönsten Ecken" im Ort. Er bedankte sich nochmals bei Ortschafts- und Gemeinderat. "Wir brauchen dieses Baugebiet und wir wollen dieses Baugebiet", fasste er den großen Rückhalt zusammen.

Auch sei man sich mit dem früheren Grundstückseigentümer Michael Kraft schnell einig geworden. Da habe es nur zwei Gespräche gebraucht. Kraft haben früher etwa 60 Prozent des Neubaugebiets gehört. Selbst bauen wolle er dort nicht. "Ich habe schon ein Haus in Oberlengenhardt", meinte er.

Auflagen verzögern alles

Ortsvorsteher Friedbert Stahl erinnerte daran, dass der Ortschaftsrat schon im Juni 2018 einen Empfehlungsbeschluss bezüglich des Baugebiets gefasst habe. Aber viele Auflagen und Vorschriften hätten alles verzögert. Die ausgewählte Fläche sei gut. Und es gebe in Oberlengenhardt auch keine andere geeignete Fläche. "Ich hoffe, dass sich die Häuslebauer in Oberlengenhardt gut integrieren und wohlfühlen", so Stahl.

Bernhard Siebner von Weber Ingenieure, Bauleiter für die Erschließungsmaßnahmen, wies auf ein paar Schwierigkeiten in der Planung hin. Das Regenwasser werde über ein Rückhaltebecken mit 190 Kubikmetern in den Lengenbach eingeleitet und lande nicht in der Kläranlage. Außerdem habe man ein "ausgeklügeltes Grabensystem" geplant, um das Gebiet vor den immer häufiger werdenden Starkregenereignissen zu schützen. Er denke, dass man gemeinsam mit der Otto Morof GmbH die Erschließung zügig und termingerecht abschließen könne.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Arbeiten bis Oktober 2023 abgeschlossen sind. Die Kosten sind mit 1,34 Millionen Euro kalkuliert. Trinkwasser bekommen die Häuser zukünftig von der Schwarzwaldwasserversorgung. Auch ein Anschluss ans Glasfasernetz wird möglich sein. Die Bauplätze ordnen sich ringförmig um die Erschließungsstraße an.