Tom Kilgus (von links), Helen Bühler, Frauke Schuffenhauer, Elisabeth Feger und Elias Röckle von der Klasse 8d des Robert-Gerwig-Gymnasiums wurden Landessieger beim Wettbewerb Fremdsprachen und durften Baden-Württemberg beim Finale, dem Sprachenfest in Schwerin, vertretenIm imposanten Schweriner Schloss fand die feierliche Eröffnung statt. Foto: Ebel

Fünf Achtklässler des Hausacher RGG schrieben aus eigenem Antrieb einen Beitrag zum Wettbewerb „Fremdsprachen“.

Über eine ihrer Mütter hatten die Schüler des Robert-Gerwig-Gymnasiums vom Wettbewerb Fremdsprachen erfahren und baten ihren Lehrer Nicolas Ebel, sie dort anzumelden.

 

Sie entschieden sich für die Sparte „Theater“, schrieben selbst ein Stück, studierten es ein, nahmen es auf Video auf und jubelten am Schluss: Sie wurden Landessieger und durften zum Finale fahren. Dort war dann auch Nicolas Ebel dabei, weil man Achtklässler nicht allein quer durch die Republik kutschieren lässt. Und etwas stolz war er natürlich auch auf seine Schüler.

Ihr Bühnenstück „Er war mit seinem Latein am Ende“ in Englisch und Latein, mit dem sie schon die Verantwortlichen in Stuttgart überzeugt hatten, thematisiert eine Zeitreise Julius Caesars, der sich in modernen Zeiten mit der englischen Sprache, Handys, dem Google-Übersetzer und Freizeitaktivitäten wie Shopping konfrontiert sieht. Helen Bühler, Frauke Schuffenhauer, Elisabeth Feger und Elias Röckle aus Schiltach sowie Tom Kilgus aus Schiltach sind schon seit der Grundschule befreundet, sie sind alle in der Klasse 8d am RGG. Sie seien kein bisschen enttäuscht, dass sie beim Finale keinen Preis bekommen haben – obwohl ihr Lehrer, der alle Beiträge gesehen hat, meinte, sie hätten einen verdient. „Wir haben schon nicht erwartet, dass wir Landessieger werden, alles weitere war einfach nur Bonus“, sagte Frauke Schuffenhauer.

Das Programm begann am Montag vergangener Woche im imposanten „Goldenen Saal“ des Schweriner Schlosses mit einer feierlichen Eröffnung mit Reden unter anderem der Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern Simone Oldenburg und des Schulleiters Uwe Dietsche der ausrichtenden Schule Friedericianum. „Der Abend war zwar zur privaten Gestaltung freigegeben, aber nach diesem vollen Tagesprogramm reichte unsere Energie nur noch für eine kurze Probe, bevor wir ins Bett fielen“, schrieben die Schüler in einem Bericht. Und nach dem Frühstück ging’s am Dienstag los mit den Aufführungen. „Das Schauspiel und das anschließende Interview vor der Jury liefen einwandfrei“, so die Schüler. Der Leiter des Fridericianums bat sie um die Weiterleitung der aufgezeichneten Performance. Die RGGler waren beeindruckt von der räumlichen und technischen Ausstattung der Schulaula, aber auch von der Vielfalt der Darbietungen und Sprachen. Der Nachmittag in der Stadt, das Abendessen in der Orangerie des Schweriner Schlosses mit seiner überwältigenden Architektur und den schönen Gartenanlagen gab den Jugendlichen das Gefühl, „Teil eines Märchens zu sein“. Bei der Preisverleihung am anderen Morgen schafften es die Kinzigtäler zwar nicht aufs Treppchen, aber „die überragende Reise war schon Preis genug“, fanden sie. Auf der abenteuerlichen Heimfahrt mit der Bahn wurden bereits Pläne geschmiedet fürs nächste Jahr. Dann wird das Finale zum Sprachenfest in Bayern sein. Der Landespreis ist mit 200 Euro dotiert, die Preisverleihung wird noch vor den Ferien stattfinden.

Hintergrund

Beim Wettbewerb durften Schüler von der sechsten bis zur zehnten Klasse kreativ sein, sich Dramen oder Komödien in ihren Lieblingsfremdsprachen ausdenken und Videos oder Hörspiele aufnehmen, um mit ihren Fremdsprachenkenntnissen und einer Geschichte zu überzeugen. Nach dem Landesentscheid präsentierten die besten Teams der Länder ihre Beiträge auf dem jährlichen Sprachenfest.