Gerlinde Seitz zeigt die Kostüme, die hinter der Bühne bereit stehen. Foto: Reinhard

Junge Erwachsene in einen dicken Oger, in einen Esel oder in einen Drachen verwandeln: Dieses Kunststück gelingt nur dank aufwendiger Kostüme. Seit Wochen nähen fleißige Schneiderinnen für das RGG-Musical und passen die Kostüme immer wieder an.

Oger, Esel, Prinzessin, jede Menge Märchenfiguren, Lord Farquardt, Dorfbewohner und sogar ein Drache: Die 15 Näherinnen des Kostümteams haben jede Menge zu tun und schon seit vielen Wochen laufen ununterbrochen die Nähmaschinen. Jeder Darsteller bekommt ein maßgefertigtes oder umgearbeitetes Kostüm. Dabei kommt einiges zusammen, wie Gerlinde Seitz vom Kostümteam aufzählt: „Die 40 Schüler aus den Chören haben beispielsweise jeweils vier verschiedenen Kostüme aus vier verschiedenen Stoffen, mit vier Perücken und Masken“, erklärt sie. Sie stellen unter anderem die Bewohner des Dorfes Duloc dar.

 

Glücklicherweise habe das Naturtheater Reutlingen einige Kostüme und Requisiten gespendet, genau wie das Freilichttheater Hornberg. Doch das Herstellen allein ist nicht die einzige Herausforderung. Die Kostüme müssen nicht nur im Stehen wie angegossen passen. Sie müssen auch den Herausforderungen der Bühne gewachsen sein und jede Bewegung, die der Darsteller vollführt, mitmachen. Aus diesem Grund ist das Kostümteam auch bei den Proben und dem Bühnenbau eingebunden.

Fragen, die dabei geklärt werden, sind zum Beispiel, ob die Darstellerin der Fiona mit ihren Prinzessinnenkleid einen Turm besteigen kann und wenn nicht, wie das Bühnengebäude oder die Kleidung entsprechend verändert werden können. Aber selbst wenn alle Kostüme fertig gestellt und überprüft sind, endet die Arbeit der Näherinnen nicht. Während der Aufführungen ist es ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Kostümwechsel hinter der Bühne reibungslos vonstatten gehen – eine Minuten- und manchmal sogar eine Sekundenfrage, wie Seitz erzählt. Vier der Nähdamen werden bereit stehen, beim Umziehen zu helfen, zu und aufzuräumen, damit für den nächsten Kleidungswechsel alles wieder an Ort und Stelle steht. Zwei Frauen stehen allein für die Wechsel bereit, die in wenige Sekunden erfolgen müssen.

Hinter der Bühne gibt es zwei Kostümräume, einen für die Jungs und einen für die Mädchen, wobei der für letztere deutlich mehr Kostüme enthält, denn von den 65 Darstellern sind mehr weiblich als männlich. Alle Kostüme hängen an Kleiderbügeln an Garderoben, gekennzeichnet mit dem Namen des Schauspielers. Sie müssen während der Aufführung schnell gefunden werden. Auffällig sind bei den Kostümen vor allem die Kleider der Märchenfiguren – vom Schweinchen über orientalische Kleidung vom Märchen „Kalif Storch“ über einen Wolf bis zum Lebkuchenmann

Auch die Kostümrequisiten sind so platziert, dass derjenige, der sie braucht, sie schnell greifen kann. Zu den kuriosen Requisiten gehört beispielsweise ein großes Holzpferd, dass das Reittier von Lord Farquardt darstellt. Gerade bei dieser Rolle gibt es aber noch mehr erstaunliche Ausrüstungsgegenstände. Da Farquardt sehr klein ist, muss dessen Darsteller das ganze Stück über auf den Knien rutschen und trägt aus diesem Grund etwas martialisch anmutende Knieschoner, die laut der Aussage des Darstellers aber gar nicht so unbequem seien. Die Hauptdarsteller nehmen für ihre Rollen also einiges auf sich. Wer sie sind, wen sie spielen und aus welchem Grund sie sich für ihre Rolle entschieden haben, werden wir noch berichten.

Das Kostümteam

Zum Kostümteam um Ulrike Eppinger gehören Gerlinde Seitz, Annik Bäder-Im Hof, Simone Drechsler, Mercé Ferrando, Kerstin Harter, Uschi Hildbrand, Carina Klemm, Caren Messmer, Melanie Müller, Katrin Nübel, Simone Pfleghar, Vroni Pfisterer, Kerstin Rutkowski, Maria Simon, Xenia Schmider, Nona Strack, Katharina von Reuss und Regina Wiedmaier.