Einen großen Umzug durch Hausach wird es in diesem Jahr nicht geben. Foto: Narrenzunft

Corona-Virus macht auch vor der Fasent nicht Halt. Kreativität ist gefragt.

Das Corona-Virus macht auch vor der Fasent nicht Halt. Wie die Narrenzunft Hausach mitteilt, fallen viele traditionelle Veranstaltungen der Pandemie zum Opfer. Den Kopf soll aber dennoch kein Narr in den Sand stecken.

Hausach - "Die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie macht eine Fasent, wie wir sie alle schätzen und lieben, leider nicht möglich", schreibt Zeremonienmeister Joachim Uhl in einer Pressemitteilung. Viele traditionelle Veranstaltungen könnten in diesem Jahr aufgrund geltender Verordnungen und Verboten nicht stattfinden. Dazu gehören zunächst einmal alle, die in geschlossenen Räumen stattfinden sowie Umzüge und Brauchtumsveranstaltungen mit großen Menschenansammlungen.

Fast alle Veranstaltungen müssen ausfallen

Konkret sind das die öffentliche Sitzung, der Preismaskenball, das Schnurren, der Burgfrauenkaffee, die feierliche Schlüsselübergabe im Rathaussaal in ihrer gewohnten Form, die Kinderkatzenmusik, das Frühschoppenschnurren, die Brauchtumsaufführung der Spättle, der Rundgang der Hästräger, der Zunftball, der große Umzug, die Elfemess, die Jugend-Fasents-Party, der Kinderumzug mit Kinderball, der Burgertreff, die feierliche Schlüsselrückgabe im Rathaussaal und schließlich das Fischessen im Narrenkeller.

"Auch wir als Narrenzunft nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst. Wir werden keinerlei Freiräume ausnutzen und dulden wollen, die das Wohl anderer gefährden. Es gilt immer unser oberster Leitsatz: ›Keinem zum Leid, allen zur Freud!‹. Daher bitten wir alle Narren, den nötigen Respekt der aktuellen Gefahrenlage und einen gesunden Respekt unserer Tradition entgegen zu bringen und immer im Sinne dieses Leitsatzes zu handeln", betont die Zunft

Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten, welche Veranstaltungen noch stattfinden können antwortet Narrenvater Bernd Rößler: "Nicht mehr viel." Es werde gerade überlegt, ob die Schlüsselübergabe coronakonform aufgezogen werden könne. Gleiches gelte für die Fasentsverbrennung.

"In welchem Umfang die restlichen oder bereits gestrichenen Veranstaltungen in geändertem Ablauf vielleicht doch noch stattfinden können, hängt maßgeblich vom Infektionsgeschehen und den daraus resultierenden Verordnungen und Verboten ab", heißt es in der Mitteilung

Getreu des diesjährigen Fasentsmottos "A bissle isch besser als wie nix!", solle aber niemand den Kopf in den Sand stecken. Nun seien – im Rahmen alles, was verantwortungs- und gesundheitsbewusst sei – kreative und spontane Ideen gefragt. Es gibt Leute, die sich gerade etwas ausdenken", erklärt Rößler, aber das sei alles noch in der Schwebe. Aus diesem Grund und um keine Menschenansammlungen zu provozieren, hält er sich in dieser Hinsicht bedeckt.

Allerdings rede die Narrenzunft derzeit darüber, für die Schaufenster der Einzelhändler etwas zu organisieren und ob ein paar digitale Formate möglich sind. Der Narrenrat bespricht sich derweil schon regelmäßig per Videokonferenz und steht in engem Austausch mit dem Hausacher Ordnungsamt.

Die Stimmung bei den Narren sei etwas gedrückt, gibt Rößler zu. "Es ist nicht so lustig. Aber zum Glück habe ich heute den Wunderfitz bekommen, das hat mich etwas erfreut und gezeigt, dass es doch etwas Fasent gibt", sagt er.

Das Narrenblättle Wunderfitz ist ab morgen, Freitag, 9. Januar, zum Preis von zwei Euro bei der Bäckerei Waidele, der Metzgerei Riester, der Metzgerei Decker, dem Raiffeisenmarkt Hausach und bei

Familie Agüera in der Meistergasse 19 erhältlich. Sobald sie wieder geöffnet haben kann der "Wundergitz" auch bei Tabakwaren Schweitzer, E-Service Robby Lehmann und im Hausacher Kultur- und Tourismusbüro gekauft werden.