Eine Fassadenverkleidung mit Holz und Farbelementen wird von den Ratsmitgliedern präferiert. Grafiken: Schätzler Architekten Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium beschließt Einsparmöglichkeiten bei der Erweiterung der Graf-Heinrich-Schule

An welchen Stellschrauben kann gedreht werden, um die Kosten für die Erweiterung der Graf-Heinrich-Schule (GHS) zu senken? Mit dieser Frage hat sich der Hausacher Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend beschäftigt.

Hausach. "Wir machen etwas zukunftsfähiges – aber sparsam", sagte Bürgermeister Wolfgang Hermann. Die Kosten der Erweiterung und Sanierung der Schule hatten sich in der Vergangenheit fast verdoppelt. In einer Klausurtagung im Januar hatte der Gemeinderat darüber beraten, an welchen Stellen der Rotstift angesetzt werden könnte, um die Kosten zu senken (wir berichteten). In der Sitzung wurden die Pläne sowie die Einsparmöglichkeiten noch einmal von Architekt Walter Schätzler erläutert.

Die Entwurfsplanung sieht im Gebäude A im Übergang zu Gebäude B ein neues Treppenhaus vor. Darüber hinaus stehen laut dem Architekten dort die wenigsten Anpassungen an. Im Obergeschoss sollen lediglich, wie überall, neue Leuchten und Brandschutztüren installiert werden. Im alten Schulgebäude (Gebäude C) seien die Maßnahmen hingegen wesentlich höher, da eine Grundsanierung nötig sei. Das räumliche Konzept werde nicht verändert, jedoch sollen die Klassenzimmer optisch gleich gestaltet werden. Außerdem soll ein außen liegendes zweites Fluchttreppenhaus entstehen. Auch im Gebäude E halten sich die Maßnahmen in Grenzen, so Schätzler. Die Treppen erfüllten die Sicherheitsauflagen nicht mehr und müssten erneuert werden. Im zweiten Obergeschoss sollen neue Klassen- und Inputräume geschaffen werden.

Im neuen Gebäude B entstehen Aufenthaltszonen, zwei "Chillräume" sowie eine offene Treppe ins Obergeschoss. Das Gebäude C soll im Sockelgeschoss ähnlich aufgebaut werden wie Gebäude B.

In der nicht-öffentlichen Klausurtagung im Januar hatten sich Verwaltung, Gemeinderat, Schulleitung und Planer bereits intensiv mit der Sanierung und Erweiterung der Schule beschäftigt. Besprochen wurde, auf eine Sportausstattung in der Aula und auf eine Dachbegrünung zu verzichten. Zudem soll die Fassadengestaltung gegenüber dem Wettbewerbsvorschlag geändert werden. Vorgesehen waren im Entwurf zunächst Steckmetallelemente. Die Erfahrung habe aber gezeigt, dass sich diese nicht für einen effektiven Sonnenschutz eigneten und oftmals ein Blendschutz nachgerüstet werden müsste, berichtete Schätzler. Die Alternativen seien eine Verkleidung mit Eternitplatten – das sehe aber aus wie ein Verwaltungsgebäude, so der Architekt – oder eine Holzverschalung mit Farbelementen, die vom Rat präferiert wird. Dadurch können insgesamt rund 315 000 Euro eingespart werden.

Ein weiterer Punkt, an dem der Rotstift angesetzt werden könnte, seien die sogenannten Stunden-WCs. Durch deren Wegfall können etwa 50 000 Euro gespart werden – der Nachteil sei freilich, dass die Kinder weitere Wege hätten, um die Toiletten im Erdgeschoss aufzusuchen, so Schätzler. Für den Schulbetrieb sei es schon sinnvoll, die Wege kurz zu halten, antwortete Schulleiterin Simone Giesler auf Anfrage. Sie verlasse sich aber auf die Aussage der Architekten, dass den Schülern im Gebäude ausreichend Toiletten zur Verfügung stehen.

Auch ein Wegfall des Aufzugs im Gebäude D sei denkbar, um die Kosten zu senken. "Damit würden wir die Inklusions-Schüler allerdings ausschließen", so Hermann. Wenn man neue Gebäude baue, sollten sie auch adäquat sein. "Wir haben eine Ist-Situation, mit der wir umgehen müssen", so Hermann weiter. Vorrangiges Ziel sei es, die Container zu beseitigen.

Die Startbedingungen für die Gemeinschaftsschule in Hausach seien gut gewesen, erinnerte Brigitte Salzmann (SPD). Nun kämen die großen kommunalen Investitionen. "Damit diese sich lohnen, darf man diese ›Schule für alle‹ nicht schlechtreden", appellierte sie an die Ratsmitglieder.

Für den Wegfall der Toiletten sprachen sich in der anschließenden Abstimmung nur drei Ratsmitglieder aus. Der Verzicht auf den Aufzug wurde hingegen einstimmig abgelehnt. Die in der Klausurtagung besprochenen 315 000 Euro werden somit eingespart, die Kosten für die Stunden-WCs und den Aufzug kommen hinzu. Der Gemeinderat hat mit seiner Abstimmung die vorgestellte Entwurfsplanung mit der dazugehörigen Kostenplanung freigegeben.