Auf der Suche nach dem Schatz treffen Wolfgang, Hermann und der Schultheiß unter anderem auf ein geheimnlisvolles Mädchen und viele Geister. Fotos: Reinhard Foto: Schwarzwälder Bote

Burgfestspiele: Gelungene Premiere von "Der Geisterschatz" begeistert das Publikum auf Burg Husen

Ruhelose Geister, ein geheimnisvolles Mädchen und ein sagenhafter Schatz – das waren die Zutaten des Stücks "Der Geisterschatz", das am Freitagabend Premiere gefeiert hat. Das Ensemble der Burgfestspiele zeigte einmal mehr sein Können.

Hausach. Auch wenn es immer wieder unheimliche Momente gab, "Geisterschatz" war mehr eine Komödie als eine Gruselgeschichte. So sorgte beispielsweise die unsichtbare, aber lautstark meckernde Ziege, die Marco Jörger als Ziegenbauer Wolfgang spazieren führt, gleich am Anfang für Lacher.

Doch die ruft weniger Verwirrung hervor als eine Goldmünze, die eine Schar Kinder dank einer mehr oder weniger funktionierenden Wünschelrute findet. Die Mädchen sind sich sicher, dass das Gold nur von dem sagenhaften Hausacher Schatz stammen kann, denn die Geschichte kenne ja schließlich "jedes Kind", wie sie Wolfgang und seinem Freund Hermann gegenüber betonen. Die fackeln nicht lange und nehmen den Kindern die Münze ab, um sie der Obrigkeit zu übergeben – was natürlich eine Lüge ist.

Währenddessen trifft Wolfgang seine heimliche Liebe Adora, die dummerweise die Tochter des Schultheiß’ ist, weswegen der arme Ziegenbauer keine Zukunft für die beiden sieht. Doch es gibt Hoffnung: Nachdem er sich von seiner Liebsten verabschiedet hat, trifft Wolfgang Emya Enigma, eines der Mädchen, das die Goldmünze gefunden hat und die alleine auf der Burg lebt. Sie will ihm ein Leben mit Adora ermöglichen. Denn Emya hat es nicht nur faustdick hinter den Ohren, sondern auch die entscheidenden zwei Dinge, um das Gold zu finden: die Schatzkarte und eine funktionierende Wünschelrute.

Hermann holt beim Schultheiß Informationen über den sagenhaften Schatz ein. Der Verwaltungschef entnimmt der Chronik, dass der Schatz aus dem 15. Jahrhundert stammt, als die Schweden Hausach attackierten. Der Kommandant der Schweden ließ die Wohlhabenden der Stadt zusammentreiben und töten, als diese nicht preisgeben wollten, wo der Schatz versteckt war. Ruhelose Geister müssen den Schatz nun bis in alle Ewigkeit bewachen. Nach einigem Hin und Her erklärt Hermann dem Schultheiß den Grund für sein Kommen und so sind die Schatzsucher nun zu dritt.

Drei Männer auf der Suche nach dem Gold

Sie machen sich auf, das Gold zu finden, und erfahren vom Klostervorstehenden, der ihnen die in Latein verfasste Karte übersetzt, das Entscheidende: Sie dürfen, während sie den Schatz heben, kein Wort miteinander sprechen – auch wenn die Geister versuchen werden, sie an ihrem Vorhaben zu hindern.

Nachdem das Ensemble der Burgfestspiele in den vergangenen Jahren ein Drama, einen Krimi und eine "bissige" Komödie dargeboten hatte, versuchten sich die Schauspieler nun an einer Komödie mit Gruselelementen – und das mit Erfolg.

Das Team um Intendant Jürgen "Mäx" Clever bewies einmal mehr, dass es sein Handwerk versteht. Von Jahr zu Jahr gewinnen die Darsteller an Sicherheit und Routine. Vor allem bei den jüngsten Mitgliedern ist die Entwicklung deutlich zu sehen. Gerade Jade Eble überzeugte als freche und geheimnisvolle Emya Enigma.

Immer wieder spaßig sind insbesondere die Momente, in denen das Publikum miteinbezogen wird. So musste Bürgermeister Wolfgang Hermann als Anschauungsobjekt herhalten, als Emya einem der Geister zu erklären versuchte, was ein Wechselgeist ist. Mit sichtlichem Vergnügen hopsten Jade Eble und Bettina Meyer auf dem Schoß Hermanns herum. Für Heiterkeit sorgte auch der Song "Ghostbusters", mit dem das Ensemble unter dem Jubel der Zuschauer die erste, gelungene Vorstellung beschloss.

Unser Kinzigtal

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Darsteller: Amelie Badke (Ella),  Melanie Badke (Ellas Mutter, Geist),  Romy Schrempp, Cheyenne Badke (Magdalein),  Daniel Schrempp (Magdaleins Vater),  Nina Klausmann (Laura),  Susanne Klausmann (Lauras Mutter, Geist),  Pia Klausmann (Alma),  Jade Eble (Emya Enigma),  Verena Brüstle (Karlana Uhl, Geist), Marco Jörger (Ziegenbauer Wolfgang),  Stefan Blattmann (Hermann Draconis, Wolfgangs Freund),  Sigrid Blattmann (Adelheit Draconis, seine Frau),  Jürgen Karrer (Schultheiß),  Natalie Lauble (Adora, Tochter des Schultheiß),  Ulrike Oberfell (Meckerliese, Geist Dora),  Bettina Meyer (Geist Josefa),  Heinz Beese (Geist Christian),  Jürgen Klausmann (Mönch, Geist).

Kostüme: Jürgen Karrer

Maske: Verena Brüstle, Waltraud Rössler

Bühnenbau: Jürgen Clever sowie das gesamte Ensemble der Burgfestspiele

Technik: Jürgen Clever, Detlef Meyer

Regieassistenz: Brigitte Brüstle-Clever

Intendanz, Buch und Regie: Jürgen Clever