Auch wenn Margarete Schrempp und ihr Mann bereits 1998 ihren Arbeitsaufenthalt auf der philippinischen Insel Cebu und auch in diesem Slum-Viertel beendet haben, pflegen sie noch heute den Kontakt zur katholischen Gemeinde dort. Auf ihre Frage zu den Auswirkungen des jüngsten Taifuns, der vor allem die Nachbarinsel Leyte verheerend getroffen hat, haben sie postwendend eine Antwort bekommen. Foto: Schrempp/dpa/Kinderhilfe Bethlehem

Hausacherin zurück von Amtsbesuch im Caritas Baby Hospital. Die 76-Jährige berichtet von den Philippinen und Bethlehem.

Hausach/Bethlehem/Cebu - Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Viele unterstützen dann die Hilfsorganisation ihres Vertrauens, so auch Margarete Schrempp. Als Vorsitzende der Kinderhilfe Bethlehem hofft die Hausacherin für diese auf Unterstützer. Der Taifun auf den Philippinen hat aber auch in ihrem Herzen vieles durcheinander gewirbelt. Es war Ende der 1990er Jahren. Margarete Schrempp und ihr Mann Bernhard lebten und arbeiteten auf den Philippinen in der Entwicklungshilfe. Während ihr Mann für Miserio in Cebu-City Lehrer fortbildete, engagierte sie sich im Schulprojekt der katholischen Gemeinde "Lourdes Parish".

"Dort konnte ich sehr gut helfen", berichtet die heute 76-jährige Hausacherin von ihrer Arbeit mit den Kindern in Slum-Gebieten. Selbst nach ihrer Rückkehr hielten die gelernte Erzieherin und Sozialpädagogin und ihr Mann den Kontakt zur Gemeinde.

Aufgrund ihrer Verbindung und, weil die Schrempps wissen, wie desolat die Slum-Häuser an der philippinischen Küsten sind und sie während ihres Aufenthalts bereits schwächere Taifune kennenlernen konnten, mailten sie sofort nach dem verheerenden "Haiyan" an Regina Palencia von der katholischen Gemeinde dort.

"Gott sei Dank hat Cebu-City nicht so viel von dem Taifun abbekommen", schreibt Palencia auf Englisch zurück. Viel größeren Schaden hätte das Erdbeben vom 15. Oktober angerichtet. Unter den vielen zerstörten Gebäude und Schulen war damals auch ihr Haus. "Doch der Norden Cebus wurde schlimm getroffen", beginnt sie zahlreiche Ort der Verwüstung aufzuzählen, viele davon auf der Nachbarinsel Leyte. Nun sei die Gemeinde damit beschäftigt, Hilfsgüter für die Menschen im Norden Cebus und in Borongan Samar zu sammeln.

"In diesen Tagen bin ich hin- und hergerissen, wofür ich um Spenden bitten soll", sagt Margarete Schrempp und nennt die Not auf den Philippinen eine "sehr akute". Erst kürzlich ist sie von ihrem letzten Amtsbesuch in Bethlehem im Caritas Baby Hospital zurückgekehrt. Elf Jahre lang war sie regelmäßig dort als Delegierte des Altenwerks der Erzdiözese im Vorstand der Kinderhilfe Bethlehem. Im Frühjahr wird sie den Stab weitergeben.

Rückblickend auf ihre jüngste Reise berichtet Schrempp, dass das Baby Hospital nun auch zwei Intensivbettchen und eine Kooperation mit "Life Gate" habe, einem Heim für nicht vom Krankenhaus abgeholte Kinder mit Behinderung. Sie weiß, dass ihr "Baby", die Sozialarbeit für die Familien der kleinen Patienten dort, erwachsen geworden ist und gut aufgehoben sein wird in den Händen ihrer Nachfolgerin. Die schleichende Not in Palästina jedoch, fürchtet sie, wird bleiben.