Hochkonzentriert in Haslach: Im Foyer des Rathauses wurde nam Sonntagabend die Briefwahlstimmen ausgezählt. Foto: Saar

Hausacher Ortsverein ist vom Wahlergebnis enttäuscht

Hausach (cr). Als "enttäuschend für die SPD", bezeichnete Bernd Salzmann das Wahlergebnis. Die positiven Anteile der SPD an der Regierungspolitik seien nicht wahrgenommen worden, die Versäumnisse der CDU/CSU in vielen Fragen würden der Koalition insgesamt angelastet werden. Salzmann übt aber auch Kritk an Kanzlerkandidat Martin Schulz. "Er konnte das Ziel soziale Gerechtigkeit nicht differenziert genug darstellen, allerdings auch weil Merkel einer ausführlichen Auseinandersetzung ausgewichen ist", so Salzmann.

Einen Grund für den Erfolg der extremen Rechtsparteien sieht der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins in dem Wahlverhalten der Russland- und Ostdeutschen. "Sie und auch Menschen, die von unserem Sozialsystem profitieren, haben offensichtlich vergessen, was von extremen Rechtsparteien ausgegangen ist und auch ihnen drohen könnte. Bei vielen hat in der Sozialisation der Wert freiheitlich demokratischer Grundordnung bei aller sachlichen Auseinandersetzung keine Rolle gespielt", beklagt Salzmann.

Traditionell werde die SPD immer gebraucht, wenn es in Deutschland kriselt. Wenn es den meisten gut gehe, erinnerten sich viele nicht an die Leistungen der SPD.

Lokal habe der große Einsatz von Kinzigtäler SPD-Lokalpolitikern bei der Integration von Flüchtlingen sich nicht positiv niedergeschlagen und Verlustängste hätten überwogen.

Zur der Entscheidung der SPD, in die Opposition zu gehen, meint Salzmann: "Das kann ich nachvollziehen, da erstens ein ›Weiter so!‹ mit Merkel und der schwer gerupften CDU/CSU der SPD und ihren Zielen nur noch mehr schaden würde und mir zweitens eine sozial-ökologische Minderheitsregierung gegen CDU und AfD nicht realistisch erscheint."