Kinzigtalbad: Zweckverband beschäftigt sich mit technischen Gewerken / 4,9 Prozent Kostenüberschreitung

Es geht voran in Sachen Kinzigtalbad: In der jüngsten Zweckverbandssitzung am Mittwochabend haben die Mitglieder die Aufträge für die technischen Gewerke vergeben. Viele der Arbeiten wurden an Bieter aus der Region vergeben.

Hausach. Viele Worte musste Bürgermeister und Zweckverbandsvorsitzender Wolfgang Hermann am Mittwochabend nicht verlieren. Schließlich waren die Vergabekosten für die technischen Gewerke schon in der vergangenen Sitzung des Zweckverbands bekannt. Architekt Gunnar Lehmann hatte in der Sitzung Anfang März erklärt, dass mit den heutigen Vergaben nun 70 Prozent der Gesamtkosten für das Gemeinschaftsprojekt bekannt sind; sie liegen 4,9 Prozent über dem Ansatz. Beim Freibad liegen die Kosten 0,5 Prozent unter dem Ansatz.

Vergabe für beide Bäder gemeinsam

Die Arbeiten für das Kinzigtalbad wurden, um möglichst günstige Angebote zu erhalten, zusammen mit denen für das Hausacher Freibad ausgeschrieben. Abgerechnet wird dann aber getrennt, denn für das Freibad ist allein die Stadt Hausach zuständig. Die Kosten für das Kinzigtalbad werden nach dem in der Satzung vereinbarten Schlüssel auf die Mitgliedsgemeinden des Zweckverbands aufgeteilt.

Die Befürchtung, es könnte wegen der guten Konjunkturlage nur wenige Angebote eingehen, blieb übrigens unbegründet: Es wurden jeweils zwischen zwei und sechs Angebote pro Gewerk abgegeben. Obwohl europaweit ausgeschrieben wurde, machten zwei Hausacher Firmen für drei Gewerke (Sanitärtechnik, Heizungstechnik sowie Stark/ Schwachstrom) das günstigste Angebot. Somit bleiben rund 1,7 Millionen in der Stadt.

Während an einigen Stellen die Kosten stiegen, konnten an anderen wiederum Kosten eingespart werden. Bei der Raumlufttechnik betrug die Unterschreitung rund 100 000 Euro. "So eine Ausschreibung hätte ich mir bei allen Gewerken gewünscht", kommentierte Hermann augenzwinkernd. Anders sah das bei den Badewassertechnischen Anlagen aus. Mit rund 1,6 Millionen Euro liegt das Angebot um 247 680 Euro über der Kostenrechnung. Davon entfallen rund 173 000 Euro auf das Hallenbad und 75 000 Euro auf das Freibad.

Alle sieben Aufträge wurden von Zweckverbandsmitgliedern an diesem einstimmig vergeben. Momentan betrage die Kostenüberschreitung für das gesamte Projekt 555 546 Euro, sagte Hermann. "4,9 Prozent Überschreitung liegen absolut im Rahmen", sagte er.

Im neuen Bad seien auch Familienkabinen geplant, beantwortete Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller auf eine Frage des Hausachers Stefan Armbrusters. Dieser hatte zuvor die Größe der Umkleidekabinen im Offenburger Stegermattbad bemägelt – gerade mit Kleinkindern seien diese sehr eng.

In den kommenden Monaten würde noch Einiges anstehen, unter anderem die Bemusterung. In diesem Zusammenhang fand der Vorschlag des Haslacher Bürgermeisters Philip Saar, eine Arbeitsgruppe für die Bemusterung zu gründen, Anklang. "Das Bad wird uns jedenfalls noch den ganzen Sommer über begleiten", so Hermann.

Sieben Aufträge haben die Verbandsmitglieder vergeben. Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die Kostenberechnung des Ingenieurbüros Kannewischer.

  Sanitärtechnik: Fleig, Hausach, 449 003 Euro (529 439 Euro)

  Heizungstechnik: Fleig, Hausach, 320 857 Euro (270 060 Euro)

  Raumlufttechnik: ESW Luft- und Klimatechnik, Ellwangen/Jagst, 547 263 Euro ( 647 150 Euro)

  Badewassertechnik: Wassertechnik Wertheim, 1 617 045 Euro (1 369 365 Euro)

  Fundamenterder und Blitzschutz: Lösch, Offenburg, 49 278 Euro (92 546 Euro)

 Stark-/Schwachstrom: Elektro-Schillinger, Hausach, 906 173 Euro (818 313 Euro)

  Mittelspannungsanlage/ Niederspannungshauptverteilung: Kühn Elektrotechnik , Renchen, 173 100 Euro (198 370)