Der Parkplatz am Zeller Stadteingang (vorne) wird zum Umschlagplatz für die Teile des Windparks, hier ein rund 30 Meter langes Stahlturmsegment. Ganz im Hintergrund sind die Höhen des Hamersbachtals zu sehen, über die der Transport an den endgültigen Standort führt. Foto: Schwendemann

Erste Großkomponenten für Windpark sind da. Anlieferung der Flügel ab 24. August.

Mittleres Kinzigtal - Ein rund 30 Meter langes Stahlturmsegment ist in Zell angeliefert worden. Es ist die erste Großkomponente für den Windpark Hohenlochen. Der Parkplatz am Zeller Stadteingang wird zum Umschlagplatz für schweres Gerät.

"Die angekündigten Schwertransporte zur Anlieferung von Windflügeln und großen Stahlsegmenten für den Windpark Hohenlochen sind plangemäß gestartet", informiert Badenova-Sprecher Roland Weiß auf Anfrage unserer Zeitung. Die großen Turmsegmente für den Windpark auf Hausacher Gemarkung werden über Fischerbach und Zell angeliefert. Erst ab Montag, 24. August, sollen die rund 70 Meter langen Windflügel auf den Berg transportiert werden. Ihre Anlieferung erfolgt über Zell.

Viele der Arbeiten spielen sich in den Nacht- und Morgenstunden ab und werden für keine wesentlichen Behinderungen sorgen.

Mit zwei Schwerlastkränen wurde das Turmsegment auf den Selbstfahrer gehievt. Um 4 Uhr ging die Fahrt los. Warum so früh? Damit der Berufsverkehr nicht mit dem Schwertransport in Schrittgeschwindigkeit konfrontiert ist.

Quer durch Zell und Unterharmersbach und dann beim Schwarzen Adler hoch Richtung Brandenkopf verläuft die Transportstrecke. Kurz vor 7 Uhr hatte der Selbstläufer mit den drei Sicherungsfahrzeugen das Gewann Hippersbach erreicht, wiederum eine Stunde später wurde das Wälderloch passiert. Die Einfahrt in den Wald darf wegen der Auflagen zum Schutz der Fledermäuse frühestens um 8 Uhr erfolgen. Die planmäßige Ankunft auf dem Hohenlochen war nach acht Stunden.

Spektakuläre Bilder versprechen die Fahrten mit den Windflügeln ab Ende August. Auf dem schmalen Waldweg kommt eine Spezialfähigkeit des Transporters zum Einsatz. Der bis dahin waagerecht transportierte 70 Meter lange Windflügel wird in die Senkrechte angehoben und steht fast aufrecht auf dem Fahrzeug.

"Selbstfahrer" braucht acht Stunden für eine Anlieferung

Diese Transportvariante hat im Vorfeld sichergestellt, dass nur wenige Bäume links und rechts der Zufahrtsstraße entfernt werden mussten. Zur Anpassung des notwendigen Lichtraumprofils war es jedoch notwendig, diverse Bäume straßenseitig zu entasten.

Die Fahrt durch den Wald nimmt mehrere Stunden in Anspruch und bietet spektakuläre Bilder, insbesondere wenn vom Standplatz der künftigen Windanlagen auf dem Gipfel des Hohenlochen aus fotografiert wird. An diesem Standplatz wird das Rotorblatt dann abgeladen.

Insgesamt sind zwölf solcher Fahrten erforderlich, da wegen der geringen Fahrgeschwindigkeit und den Umweltauflagen jeweils nur ein Flügel pro Tag auf den Berg gebracht werden kann.

Die Endmontage der Windenergieanlage ist vom Hersteller Enercon weiterhin für September und Oktober geplant. Die Inbetriebnahme der Windräder ist gegen Ende des Jahres vorgesehen.