Der Rewe in Hausach strebt einen Neubau gegenüber des Bahnhofs an. Am jetzigen Standort will sich Edeka ansiedeln. Foto: Störr

Hausacher Gremium billigt Bebauungsplan-Entwurf bei vier Gegenstimmen.

Hausach - Bei vier Gegenstimmen hat der Hausacher Stadtrat den Entwurf des Bebauungsplans für den neuen Rewe-Standort am Bahnhof genehmigt. Gleichzeitig wurde der Bebauungsplan für den Standort Hausach-West bei ebenfalls vier Gegenstimmen geändert.

"Wenn wir das Eine machen wollen, dürfen wir das Andere nicht unterlassen", erklärte Bürgermeister Wolfgang Hermann den direkten Zusammenhang beider Beschlüsse. Am jetzigen Rewe-Standort müsse eine Einzelhandels-Beschränkung in den Bebauungsplan aufgenommen werden, was aber aufgrund des Bestandsschutzes keine Auswirkung auf den nachfolgenden Betreiber haben werde. "Edeka darf den Markt nur nicht erweitern, aber dazu fehlt sowieso die Fläche", betonte Hermann.

Die detaillierte Vorstellung der punktuellen Änderung oblag Stefan Läufer, einem der Geschäftsführer des begleitenden Büros FSP-Stadtplanung aus Freiburg. Es handle sich um eine Innenentwicklung, bei der lediglich die Art der baulichen Nutzung geändert werde.

Ausgeschlossen werden bei Bestandsschutz der künftige Betrieb von Vergnügungsstätten und ein zentrenrelevantes Sortiment im Markt. "Diese Änderung ergibt nur Sinn im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan am Standort Bahnhof", leitete Läufer über. Dort handle es sich mit dem Neubau des Rewe-Markts um eine Nachverdichtung.

Zwischen dem Bahnhof und der Eichenstraße gebe es künftig eine fußläufige Verbindung, außerdem werden das Café und dessen Außenbewirtung in Richtung Bahnhof ausgerichtet. Etwa 78 Stellplätze werden entstehen. Eine Randeingrünung und Fassaden- sowie Dachbegrünung sind festgeschrieben, außerdem wird eine Lärmschutzwand in Richtung Wohnbebauung die Immission reduzieren. Die allgemeine Artenschutz-Vorprüfung habe keine Probleme erkennen lassen. Die Änderung des Flächennutzungsplans erfolge auf dem Wege der Berichtigung.

Frank Schmider verlas als stellvertretender Fraktionssprecher die Stellungnahme der CDU: "Unserer Einschätzung nach haben wir eine Win-Win-Situtation für Hausach sowie für die Beteiligten Rewe, Edeka und Treff geschaffen." Zwei großflächige Einzelhändler mit mehr als 1400 Quadratmetern lasse der Regionalplan nicht zu, weswegen die Festsetzung des Status Quo im Westen zwingend erforderlich sei. Damit werde eine gute Lösung für die Einwohner geschaffen. Man schließe sich dem Vorschlag der Verwaltung an, der Weg für millionenschwere Investitionen werde geebnet.

Für die SPD verlas Brigitte Salzmann: "Schon heute trifft man viele Hausacher in den großen Vollsortimentern unserer Nachbarorte an." Die Investitionssumme von acht Millionen Euro zeige, dass Rewe in Hausach bleiben und den Standort für lange Zeit erhalten wolle.

Ines Benz verlas für die Freien Wähler zunächst die Stellungnahme Pro Standort Bahnhof: "So gerne wir den Markt im Westen erhalten wollen, bezweifeln wir, dass er auf Dauer realistisch bestehen bleibt." Das Gebäude sei in Privatbesitz, da habe die Gemeinde keinen Einfluss auf die Investitions-Bereitschaft. Deshalb würde auch ein städtebaulicher Vertrag keine Sicherheit bringen. Das sah Tobias Kamm als Vertreter der Contra-Bahnhof-FW anders: "Dass der Standort West grundsätzlich der bessere ist, steht außer Frage." Derzeit gebe es eine optimale Verteilung der Einkaufsmöglichkeiten im Stadtgebiet, was sich durch den Bau des neuen Markts ändere. "Es ist ein Abwägen von Wahrscheinlichkeiten", hob er hervor. Karin Rosemann machte es für die Grüne Liste kurz: "Wir sind dagegen!" Es wurden Einschränkungen in der möglichen Nachnutzung des Standorts West befürchtet und eine Wohnbebauung für den Standort Bahnhof gefordert.

Im nächsten Schritt folgt die Offenlage des Bebauungsplans. Nach aktueller Planung soll er dann spätestens im Januar beschlossen werden.