Unter der Gesamtleitung von Reinhardt Bäder feiert "Hair" in der Hausacher Stadthalle Premiere. Foto: Agüera Oliver

Serie zu Musicals am Robert-Gerwig-Gymnasium: Musiklehrer blickt auf Stücke unter seiner Leitung zurück.

Hausach - Das Rockmusical "Hair" feiert morgen Premiere. Der letzte Teil unserer Serie zu den Aufführungen des Robert-Gerwig-Gymnasiums ist Reinhardt Bäder gewidmet. "Reinhardt Bäder war ein Glücksfall", erklärt Peter Lohmann. Bäder hatte nach Lohmanns Pensionierung die Musiklehrer-Stelle am Hausacher Gymnasium angenommen und die Konzert-Tradition weitergeführt. "Wir haben uns sofort gut verstanden und sind inzwischen richtig dick befreundet", berichtet Lohmann. Die Fußstapfen waren groß, die Lohmann mit den vielen Aufführungen und Musical-Produktion hinterlassen hatte. "Da hab ich aber bald gemerkt, der Bäder macht das alles noch viel toller und perfekter", erinnert sich Lohmann lachend.

Reinhardt Bäder war ganz neu an der Schule und hatte ein knappes Jahr zum Proben mit Schulchor und Schauspielern, bevor "Joseph" im Oktober 2000 auf der Schulbühne aufgeführt wurde. Bernhard Roher übernahm damals die Regie. Schon damals war der jetzige "Hair"-Regisseur Giovanni Santo als "Joseph" dabei und gehört seither zur Musical-Familie.

"Linie 1" hieß das Stück im Jahr 2002. "Die Schüler wollten es anfangs gar nicht machen und eher was Bekanntes auf die Bühne bringen", erzählt Bäder. Die Idee zu "Linie 1" kam von Bernhard Rohrer, obwohl er selbst nicht mehr mitwirkte. Sein Nachfolger Sven-Eric Enzmann übernahm die Regie. "Es war eine gute Entscheidung, ›Linie 1‹ aufzuführen. Das ist ein tiefgründiges und tolles Stück", blickt Bäder zurück. Und letztendlich gefiel es dann allen Mitwirkenden.

Zwar sei "Rats" im Jahr 2004 nicht vergleichbar mit einer großen Musical-Produktion, trotz "Riesenanstrengung" hätten die Aufführungen mit der tollen Truppe aus dem 6er- und 7er-Chor aber viel Spaß gemacht. "Die erste Aufführung war mit Besuchern nur halb voll, durchs Weitererzählen dann aber jede weitere brechend voll", berichtet Bäder.

"Jesus Christ Superstar" wollte Bäder schon als 16-Jähriger aufführen. Mit "Jesus" alias Thilo Mensak und Giovanni Santo als "Judas" sei es "wahnsinnig" toll gewesen. "Es waren mit die schönsten Proben", erzählt Bäder. An die grandiosen Aufführungen im Jahr 2005 denken noch viele Hausacher Musical-Fans gerne zurück.

Die Uraufführung von "Las Vegas Dreams" im Jahr 2006 war für Bäder von persönlicher Bedeutung. Sein Vater, der Big-Band-Komponist Carlo Bäder, hatte das Stück eigens für den Schulchor samt Schul-Big-Band, die damals erstmals zum vollen Einsatz bei einer der Musical-Produktionen kam, arrangiert.

Mit "Rags" gab es 2009 die Fortsetzung von "Anatevka". An eine überragende Julia Dobler als "Rebekka" erinnert sich Reinhardt Bäder gerne zurück. "Das ist ein sehr kräftiges Musical geworden", berichtet Bäder von der Dynamik, die sich während der Proben entwickelt hätte.

Gleich dreimal gab es die Weihnachtsgeschichte des 5er- bis 7er-Chors in den Jahren 2005, 2007 und 2011. Es sei eine Fassung für Kinder und Erwachsene gewesen, die nicht ironisch dahergekommen, sondern bei der ein besonderer Humor getroffen worden sei, so Bäder.

Und nun steht "Hair" auf dem Programm. "Da werden sich die 50- bis 60-Jährigen freuen", lacht Bäder. Doch auch die jungen Teilnehmer seien ganz offen. Der Musiklehrer ist auch auf die Reaktionen der Zuschauer gespannt, die damals in der Hippie-Zeit dabei waren.

Weitere Informationen: "Hair" wird in der Hausacher Stadthalle von morgigen Donnerstag, 17. Mai, bis Sonntag, 20. Mai, und am Dienstag, 22. Mai, jeweils um 19.30 Uhr aufgeführt. Der Eintritt beträgt zwölf Euro, für Studenten und Schüler sechs Euro. Karten sind an den üblichen Vorverkaufsstellen noch erhältlich.