Alles wie gehabt: Das Gebäude der ehemaligen Post-Filiale (oben) steht immer noch. Auch die Baugenehmigung für die "Gesundheitswelt" (unten) lässt weiter auf sich warten. Foto: Selter/Eitel

Baugenehmigung für "Gesundheitswelt" immer noch nicht erteilt. Vertragsentwürfe bei Projektplaner eingegangen.

Hausach - Eigentlich sollte schon ein Loch in Hausachs Zentrum den Bau der "Gesundheitswelt" ermöglichen. Doch der dafür nötige Abriss des ehemaligen Postgebäudes an der Hauptstraße wird sich wohl noch weiter verzögern. Parallel scheinen alle Weichen nur Millimeter vor ihrer Stellung. Doch von Start kann für den Bau der "Gesundheitswelt" in Hausach und damit zunächst für den Abriss des ehemaligen Post-Gebäudes auf selbigem Grundstück immer noch keine Rede sein. Auch wenn Martin Eitel, geschäftsführender Gesellschafter von Projektentwickler "Pro Immo" die Frage nach weiteren Verzögerungen mit einem "Jein" beantwortet.

"Wir sind in den letzten Zügen und warten jeden Tag auf die Baugenehmigung", betont Eitel auf SchwaBo-Anfrage. Doch mit deren Eingang hatte sich er als planender Architekt bereits im Juli verschätzt (wir berichteten). Schon damals hätte die Genehmigung "jeden Tag eingehen müssen". Nach den Handwerkerferien sollte mit dem Bau begonnen werden.

Doch nicht nur Baugenehmigung und Vertragsabschluss ziehen sich schon länger: Eigentlich waren die Projektpartner im Dezember 2012 mit dem Plan angetreten, bis Ende diesen Jahres den Bau der "Gesundheitswelt" abgeschlossen zu haben. Dann hieß es, zu den Sommerferien solle das Vertragliche abgehakt sein. Auch mit Rücksicht auf die umliegenden Schulen hätte der Abriss des ehemaligen Postgebäudes auf dem Gelände dann in der Ferienzeit stattfinden können.

Nun ist es Oktober und weder die Baugenehmigung liegt vor, noch der Kaufvertrag ist unterschrieben. "Wir brauchen die Baugenehmigung für den Kaufvertrag", sagt Eitel und meint mit "wir" die Projektpartner, also die Initiative "Gesundes Kinzigtal" und "Pro Immo", die mit je 50 Prozent an der "Gesundheitswelt" beteiligt sind. Diese soll sich als gleichnamiger Gebäudekomplex an der Hausacher Hauptstraße manifestieren und Räume für Dienstleister diverser Gesundheitsberufe bieten. Ärzte, Spezialisten, ebensolchen Einzelhändlern sollen dort ihre Praxen haben und arbeiten. Seminar-, Kinderbetreuungsräume sowie einen Bewegungs- und Gerätebereich mit Sky-Lounge soll es im Haus geben. Knapp fünf Millionen Euro beträgt das kalkulierte Investitionsvolumen des Projekts "Gesundheitswelt".

Warum nun die Baugenehmigung so lange auf sich warten lässt? Laut Eitel forderte das Gesundheitsamt dezidierte Planungen für die Beschaffenheit der einzelnen Praxis-Räume und es gab von Seiten der Behörde drei Wochen Verzögerungen wegen urlaubender Mitarbeiter. Immerhin liegt ihm seit Dienstag nun der Vertragsentwurf der Stadt Hausach vor. Auch da hätte er sich gewünscht, dass es schneller geht.

Mittlerweile sind die offenen Punkte im Bauantrag geklärt und der Architekt ist optimistisch, dass die Genehmigung bald vorliegt. Die Handwerker seien über den Baubeginn im Spätjahr informiert. Auch habe sich seit Juli der Vermietungsstand für die geplante "Gesundheitswelt" von 60 auf 75 Prozent erhöht. Jedoch räumt Eitel ein, dass Hausach ein schwieriger Markt sei. Generell sei es nicht einfach, private Investoren auf dem Kapitalanlegermarkt für Projekte in Gemeinden zu finden, die wie hier im Kinzigtal relativ niedrige Einwohnerzahlen aufweisen.

Doch auch mit Baugenehmigung und nach der vertraglichen Einigung zwischen Stadt und Projektpartnern bedarf es noch eines Gemeinderatsbeschlusses, erst dann kann laut dem Hausacher Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller der Notartermin vereinbart werden. Da jedoch die nächste Gemeinderatssitzung für den 18. November terminiert ist, wird der Beschluss wohl bis dahin auf sich warten lassen. Und erst danach kann der Grundstückskauf mit Notar endgültig über die Bühne gehen. Danach würde dann erstmal die Stadt das Post-Gebäude dort abreißen. Nicht nur wetterbedingt scheint der von Eitel anvisierte Baubeginn im Spätjahr ziemlich optimistisch.