Das Band zur Umfahrung der Schillingerhofs wird offiziell zerschnitten. Foto: Spitzmüller

Umfahrung des Schillingerhofs stellvertretend eingeweiht. Hausacher Flurneuordnungsverfahren fast abgeschlossen.

Hausach - Gestern hat Landrat Frank Scherer die Umfahrung des Schillingerhofes im Hausacher Einbachtal eröffnet. Die Umfahrung soll nun die Sicherheit deutlich erhöhen und den Verkehr zumindest etwas von den Häusern wegnehmen.

Der Verkehr wird nun nicht mehr direkt an den Gebäuden des Schillingerhofes vorbeilaufen, sondern über eine Umgehung umgeleitet. Altbürgermeister Manfred Kienzle bedankte sich als Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft bei allen am Umbau Beteiligten. Besonders der Familie Schmid, die den Schillingerhof bewirtschaftet, galt sein Dank. Sie versetzte das Familienkreuz des Hofes für die Baumaßnahmen.

Außerdem betonte Manfred Kienzle seine Freude über die Anwesenheit von Landrat Frank Scherer, der damit "seine Verbundenheit zur Stadt Hausach und zum ländlichen Raum" zeige. Der Landrat erwähnte in seiner Rede, für wie wichtig er es halte, dass durch den Bau gewährleistet werde, die Täler offenzuhalten: "Jedes Schwarzwaldtal, das zuwächst, ist ein verlorenes Tal." Durch das Hausacher Flurneuordnungsverfahren, zu der die Umbaumaßnahme am Schillingerhof gehört, werde die Lebensfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Talbewohner gesichert.

Jürgen Nowak, stellvertretender Präsident des Verbands der Teilnehmergemeinschaften Baden-Württemberg und Bürgermeister von Oberwolfach, der sich für die Flurbereinigung des Landes einsetzt, hält die Maßnahme am Schillingerhof für ein erfolgreiches Beispiel. "Ohne solche Baumaßnahmen ist es schwer, die Leute in den Tälern zu halten."

Der Ausbau der Talstraße im Bereich vom Jorchenhof bis zum Hermeshof war, so Menfred Kienzle, eine Maßnahme der Stadt Hausach. Die Umfahrung des Schillingerhofes hingegen war eine BZ-Maßnahme. Das Ziel der sogenannten "Schwarzwaldverfahren" ist, in Einzelhofgebieten wie den Hausacher Tälern eine moderne Infrastruktur einzurichten. Notwendige Voraussetzungen für Land- und Forstwirtschaft sollen auch in eher unwirtlichen Gegenden gewährleistet werden und so der Erhalt der einzigartigen Schwarzwaldlandschaft gesichert sein. Die Kosten für die Umfahrung des Schillingerhofs beliefen sich auf rund 230 000 Euro. Das Hausacher Verfahren umfasst jedoch nicht nur Hofumfahrungen, sondern auch 27 Hofzufahrten, 46 Mindestflurwege und 47 Waldwege. Das Verfahren ist inzwischen weitestgehend abgeschlossen, es fehlen nur noch eine Hofumfahrung und eine Walderschließung. Ingesamt beträgt das Budget, das für den Hausacher Raum bereitgestellt wurde, 6,5 Millionen Euro. Nur 85 Prozent dieser Kosten werden durch Zuschüsse von Bund, Land und EU finanziert, es bleiben 15 Prozent Eigenanteil. Bei den Hofumfahrungen und -zufahrten übernimmt jedoch die Stadt diesen Teil. "Wir wollen ein attraktives Wohnen im Tal ermöglichen, dazu gehört auch Verkehrsinfrastruktur", so Bürgermeister Manfred Wöhrle. Da sei die Stadt es den Landwirten schuldig, die sieben Täler, die Hausach umgeben, sauber, sicher und gut zu erschließen. Dies sei in Hausach beispielhaft gelungen, Talstraßen und -wege zu erhalten.