»Okay« für die große Menge, die gekocht werden muss und zu den Einzelpreisen findet Wirtschaftsgymnasiast Marcel Dalija die RGG-Mensa. Foto: Möller

Bernd Waidele zieht nach fünf Jahren den Schlussstrich. Stadt sucht für Versorgung der RGG-Schüler Nachfolger.

Hausach - Bereits vor den Sommerferien hat Bernd Waidele seine Kündigung des Mensa-Betriebs bei der Stadt eingereicht. Zum Ende des Schuljahres spätesten gehen aus seiner Küche die letzten Essen über die Theke im Erdgeschoss des Robert-Gerwig-Gymnasiums.

Ein Ortsbesuch.Der Gong zur Mittagspause schlägt. Es ist 12.50 Uhr, die RGG-Mensa erstaunlich leer. Die ersten Wirtschaftsgymnasiasten trudeln ein. Auf ihre Schulkameraden vom Gymnasium können sie heute jedoch lange warten. Es ist Wandertag. Trotzdem bildet sich bald vor der geöffneten Theke eine Schlange.

"Das Essen hier ist okay" findet Marcel Dalija, der sich heute für 2,90 Euro die Spaghetti mit Tomatensoße bestellt. Der 18-Jährige isst zwei Mal pro Woche hier zu Mittag. Seinen vier Klassenkameradinnen aus der WG 12 überbieten ihn mit Mensa-Besuchen. Richtig gut finden sie aber nur die Pommes für zwei Euro und den Salat für 2,80 Euro. Ihr Lehrer in BWL und VWL, Martin Seyfer, geht immer Montag, Mittwoch und Donnerstag in die Mensa. "Hervorragend" schmeckt ihm das Speiseangebot, "wie zu Hause", wo er an den anderen Tagen Mittagessen kann.

Doch die KSH-Schüler wie der Lehrer haben auch Kritikpunkte: "Schülerpreise" seien das nicht, finden die einen, die Preissteigerung bei dem favorisierten Joghurtbecher nach den jüngsten Sommerferien, kritisiert der Pädagoge. Seyfer ist es wichtig, dass das Mittagstisch-Angebot in der Schule erhalten bleibt. Für Nachfolge-Sorgen nach der Mensa-Kündigung von Bernd Waidele scheint es für die Tafelrunde noch zu früh zu sein. Das Schuljahr hat ja gerade begonnen und der Vertrag endet erst mit dem Schuljahresende.

"Kein Kommentar" zu Kündigung und Preisanstieg geben die Mitarbeiter hinter dem Thresen, denen die einzelnen Schüler und der Lehrer gut bekannt zu sein scheinen. Über an die 150 Sitzplätze verfügt die Mensa im Erdgeschoss des Hausacher RGGs laut Betreiber Bernd Waidele. Laut Seyfer könnten theoretisch insgesamt etwa 2000 Schüler von den drei Hausacher Schulen hier ihre Mittagspause machen.

Doch das ist natürlich Theorie, denn nicht jeder Jahrgang und Tag schlägt nominell voll zu Buche. Zwar sind die Mensaplätze zur Mittagszeit regelmäßig auch voll besetzt. Doch Bernd Waidele hat nicht ohne Grund gekündigt. "Es rechnet sich nicht", meint im Telefongespräch der Hausacher Bäckermeister, der in der Raumschaft fünf Filialen mit Cafés betreibt. Deshalb würde er einem Nachfolger auch früher die Mensa überlassen.

Das Problem war laut Waidele nicht die Qualität, sondern die "Einheit" der Hausacher Mensa. Andere Kantinen würden von Kommunen und Betrieben bezuschusst oder Elternvereine würden den Verkauf übernehmen. In Hausach sei dies nicht der Fall. Zur Zuschuss- und Nachfolger-Frage war der Rechnungsamtsleiter der Stadt, Werner Gisler, gestern nicht mehr zu erreichen.