Landtagsabgeordneter Helmut Rau trägt sich in Hausach ins Goldene Buch ein. Foto: Reinhard

Abschiedstour: Landtagsabgeordneter kehrt Politik den Rücken. 23 Dienstjahre. Festliche Abschiedsfeier in Hausach.

Hausach - Auf seiner Abschiedstour hat Helmut Rau nun auch Hausach besucht. Zusammen mit Bürgermeister Manfred Wöhrle erinnerte er sich an viele Projekte, die er in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter in der Stadt unter der Burg begleitet hat.

»Sie sind in Hausach kein Unbekannter«, merkte Wöhrle eingangs an und sprach die regelmäßigen Besuche des Ehepaars Rau beim Leselenz an. Dann lud er die Gäste sowie die anwesenden Gemeinderatsmitglieder zu einer Kaffeerunde ein, bei der die Anwesenden Raus 23 Dienstjahre in lockerer Atmosphäre Revue passieren ließen.

»Es ist verrückt, wie einem auf solch einer Tour Dinge aus seiner Anfangszeit einfallen«, sagte Helmut Rau und erinnerte sich an die Tunnelöffnung in Hornberg vor 20 Jahren. »Bei den Planungen des Tunnels gab es viele Streitereien und Schwierigkeiten und dann kam der Tunnel irgendwann fast wie aus dem Nichts.«

Auch die Situation der Gewerbe in Hausach und die Infrastruktur sprach er an. »Das Kinzigtal ist traditionell stark industrialisiert, aber man muss darauf achten, dass das auch so bleibt«, sagte er. Damit spielte auf die B 33-Ortsumfahrung an. »Wenn wir die Bundesstraße nicht zügig an die A 5 anschließen, wird das hier zu einem größeren Problem.«

In einer anschließenden Rede zählte Manfred Wöhrle die Projekte auf, die die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Landtagsabgeordneten auf den Weg gebracht hat. Dazu zählen laut Wöhrle die Stadtsanierung, das interkommunale Zentrum für Innovation und Gewerbe (ZIG) in Hornberg und mehrere Verbesserungen der Schulsituation in Hausach.

»Ich bedauere Ihr Ausscheiden, aber ich gehe davon aus, dass wir uns in Hausach bei der einen oder anderen Gelegenheit wieder treffen«, sagte der Bürgermeister abschließend.

Helmut Rau ließ es sich nicht nehmen, noch ein paar Worte an die Hausacher zu richten. Er erzählte, dass er gerade in seinen Wahlkreissprechstunden Demut gelernt habe. »Dort traf ich Menschen, die auch in unserer Demokratie durch alle Raster fallen. Und da habe ich erkannt, dass man trotz seines großen Einflusses nicht allen helfen kann.«

Rau lobte die Ehrlichkeit der Kinzigtäler und das »offene und fröhliche Miteinander«. »Ich höre jetzt auf, weil ich jetzt noch gerne gesehen bin und das beliben möchte«, erklärte er schließlich den Grund dafür, warum er im kommenden Wahlkampf nicht mehr antreten wird.

Nachdem Rau sich in das Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte, statteten alle der Burg Husen noch einen Besuch ab, wo Burgogt Klaus Lehmann einen kleinen Exkurs zu Hausach und seine Geschichte gab.