Wegen der steigenden Zahl der Grippeinfektionen bleiben derzeit auch in Schulen einige Plätze frei. Die Zahl der "echten" Infektionen ist unklar. Nasenspray, Schmerztabeltten und Taschentücher helfen nur gegen die Symptome der Krankheit. (Symbolfoto) Foto: Gentsch/Burgi

85 von 810 Schülern des Gymnasiums fehlen im Unterricht. Gesundheitsamt warnt und gibt Tipps.

Hausach - Kurz vor der Fasnet steigt auch in Hausach die Zahl der Grippeerkrankungen. Das Robert-Gerwig-Gymnasium ist ebenfalls davon betroffen.

"Wir haben sehr viele kranke Schüler", heißt es aus dem Sekretariat der Schule. Aktuell fehlen rund 85 der 810 Schüler. Wie viele davon von der Grippe betroffen sind, ist hingegen unklar. Unter den Lehrern ist die Zahl deutlich geringer. Der Unterrichtsablauf ist daher nicht gefährdet.

Ärzte und medizinische Labore haben in den vergangenen Tagen einen starken Anstieg bei Influenzaerkrankungen verzeichnet. Das Gesundheitsamt warnt deshalb vor einer beginnenden Grippewelle. Seit Jahresbeginn sind dem Gesundheitsamt 42 Grippefälle im Ortenaukreis gemeldet worden, Tendenz stark steigend. Allein 30 dieser Grippeerkrankungen wurden nämlich in der Vorwoche bekannt. Zum Vergleich: Von Januar bis April 2014 waren im Ortenaukreis lediglich 15 Grippefälle aufgetreten.

Dabei dürfte die momentane Dunkelziffer noch höher sein, da dem Amt nur direkte Erregernachweise aus Rachenabstrichen gemeldet werden. "Die Arztpraxen werden teilweise überrannt", berichtet Dr. Thomas Wolf vom Ortenauer Gesundheitsamt auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Folge: Manche Mediziner würden den Erregernachweis der Grippe übergehen und ihren Patienten gleich Medikamente gegen grippale Infekte verschreiben.

Virus wird anfangs oft mit einer einfachen Erkältung verwechselt

Der Grippe-Virus wird von den Betroffenen anfangs oft mit einer einfachen Erkältung verwechselt. Zu den klassischen Symptomen der Grippe zählen plötzlich auftretendes Fieber mit mehr als 39 Grad Celsius, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Kopf- und Halsschmerzen, Reizhusten, Übelkeit und Erbrechen.

Dass eine Erkältung und die "richtige" Influenza sich tatsächlich sehr ähnlich äußern, bestätigt Wolf, Beauftragter des Gesundheitsamts für Umwelt- und Infektionshygiene: "Bei der ›echten‹ Grippe entwickeln sich die Symptome aber viel rascher und sind ausgeprägter. Oft besteht ein schweres Krankheitsgefühl", differenziert er und warnt: "Prinzipiell können alle Organe vom Grippevirus betroffen sein." Die Grippe-Symptome treten schnell auf, mitunter binnen Stunden, und verursachen ausgeprägte Beschwerden.

Doch es ist möglich, das Ansteckungsrisiko zu senken. Wolfs Tipps: "Die Viren werden über die Atemwege, in der Regel durch Tröpfchen beim Husten und Niesen, oder indirekt durch mit Viren behaftete Gegenstände übertragen." Deshalb rät er, sich häufig die Hände zu waschen und Menschenmengen zu meiden. Gerade jetzt in den Wintermonaten sei die Ansteckungsgefahr groß, denn die Luft ist trockener als im Sommer, besonders in beheizten Räumen. "Die Schleimhäute trocknen leichter aus und sind für Viren angreifbarer", erklärt Wolf. "Zudem ist die Körperabwehr in den kalten Wintermonaten meist etwas geschwächt. Das wird durch längere Aufenthalte im Freien und Auskühlung einzelner Körperpartien noch begünstigt."

Hat man sich angesteckt, so rät er vor allem zu Bettruhe. Zudem behandle man die Grippe meist symptomatisch, also "auf die Symptome wie Fieber, Husten und Lichtempfindlichkeit bezogen".