Helmut Hacker vor einigen seiner Kunstwerke. Foto: Armbruster Foto: Schwarzwälder-Bote

Helmut Hacker stellt seine Werke aus

Hausach (lam). Helmut Hacker stellt im Foyer der Hausacher Stadthalle das Wochenende über seine Kunstwerke aus, die besonders angesichts dessen, dass heutzutage kaum einer die traditionelle Kunst der Glasmalerei beherrscht, echte Schätze sind.

Nicht umsonst bezeichnete Bürgermeister Manfred Wöhrle den 82-jährigen Kunstschaffenden als echtes Juwel. Helmut Hacker, der seine Ausbildung zum Glasmaler noch von einem echten Altmeister erhielt, musste seinen Beruf wegen einer Bleivergiftung aufgeben, doch nichtsdestotrotz bleibt er seiner Kunst treu.

Auch der berufliche Neustart hat ihn weitergebracht: Mit der Lithografie und Kalligrafie eignete sich Hacker weitere künstlerische Fähigkeiten an, die heute die Vielseitigkeit seines Schaffens bereichern. Neben seinen filigranen Glasmalereien sind im Foyer der Stadthalle auch seine Einträge im Goldenen Buch der Stadt, von ihm gestaltete Wanduhren und Gemälde zu sehen.

Der beeindruckende Vortrag Michael Kolinskis über die Geschichte der Glasmalerei fasste die Botschaft in Worte, die Hackers Glasmalereien verkörperten. Das perfekte Zusammenspiel von farbigem Glas und Sonnenlicht, welches die Menschen in gotischen Kirchen verzauberte hat heute noch dieselbe Wirkung auf Hackers Publikum.

Aus den Werken Hackers spricht einerseits seine große Bewunderung für Albrecht Dürer, dessen Selbstportrait er in Glas gebannt hat sowie eine große Heimatverbundenheit. Die Dorfkirche, das Stadtwappen und die Erzpoche zierten die Fenster der Stadthalle.

Dank der aufwändigen Technik ist die Glasmalerei eine Kunst für die Ewigkeit – obwohl die Scheiben verstauben, werden sie ihre Farbe über Jahrhunderte hinweg nicht verlieren, denn die verschiedenen Farbschichten werden in das Glas eingebrannt, welches seine Farbe aus verschiedenen Metallen wie Eisen, Mangan oder Kupfer erhält. Auf die farbigen Glasplatten trägt Hacker wie bereits im Mittelalter Schwarzlot auf, um seinen Figuren beispielsweise Gesichtszüge zu verleihen.

Mit einem Federkiel kratzt der Künstler Muster heraus. Die Glasmalerei ist eine aufwändige Arbeit – an einem Bild arbeitet Helmut Hacker etwa 60 Stunden. Helmut Hackerliebt und pflegt seine Kunst weiterhin. Vor einem Jahr erschien der erste Bildband des Künstlers, der nun auch am Rande der Ausstellung erhältlich ist – mit Signatur des Malers.

Schließlich versucht der 82jährige ständig präsent zu sein und die Besucher durch seine Ausstellung zu führen, ihnen seine Leidenschaft nahezubringen und so sein wundervolles Handwerk vor der Vergessenheit zu bewahren.