Bei mehreren Schlossberg-Aktionen wurden das Umfeld der Burg Husen immer wieder freigelegt und die alten Gemäuer dadurch noch besser hervorgehoben. Foto: Selter

Hausacher Wahrzeichen ehrenamtlich gepflegt.Großaktion vor 25 Jahren. Früher Wildschwein-Eldorado

Hausach - Mit einem Fest am Sonntag, 11. September, will die Stadt die Burg Husen als Veranstaltungsort noch stärker in den Fokus rücken. Aus diesem Anlass blicken wir zurück, mit welchem Aufwand die Hausacher seit Jahrzehnten die Burg und den Schlossberg, das Wahrzeichen der Stadt, hegen und pflegen.Der verstorbene Heimatdichter und Maler Eugen Falk-Breitenbach verdeutlichte in seinen Erinnerungen: "Erst wenn ich den Schlossberg wiedersehe, bin ich zu Hause." Diese Einstellung teilen viele Bewohner, was sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte immer wieder verdeutlichte. Denn zahlreiche ehrenamtliche Schlossberg-Aktionen fanden im 20. Jahrhundert zum Erhalt des Wahrzeichens statt.

Die Geschichte der Burg Husen ist eng mit dem Hause Fürstenberg verbunden. 1967 kaufte die Stadt die Waldungen rund um die Schlossebene. Es war ein größtenteils noch junger Wald, denn in den Kriegs- und Nachkriegsjahren hatten die Hausacher auf der Schlossebene – zur Freude der Wildsauen – Kartoffeln angepflanzt. Die Burg und das Gelände rundum erhielt die Stadt als Geschenk. Viele hunderttausend Euro flossen seither in die Unterhaltung der Burg sowie in die Hangsicherung zur Stadt hin. Mit dem Kauf verbunden war die Einrichtung eines Naherholungsgebiets "Schlossberg-Kreuzberg", das Wanderer gerne annehmen, zumal es hier durch Erlebnispfad, Bergbauweg und Imkerweg auf den Tafeln viel zur heimischen Natur zu erfahren gibt.

Historischer Verein und Kurt Klein an der Spitze

All dies war aber nur möglich dank vieler ehrenamtlicher Leistungen über ein Jahrhundert hinweg. Die Karl-Moog-Hütte erinnert an die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Vereine feierten gerne rund um den Schlossberg. Sie feierten aber nicht nur, sie arbeiteten vor allem ehrenamtlich, dies unter Führung des Historischen Vereins, allen voran immer Kurt Klein.

Mehrere Großaktionen – etwa alle zehn Jahre ist eine solche erforderlich – sorgten dafür, dass das Wahrzeichen erhalten blieb. So auch vor 25 Jahren. Damals stand mehr an, als die Ehrenamtlichen leisten konnten; Bergfried und Palasmauer mussten von Efeu und anderem Gewächs befreit und ausgefugt werden. Was Freiwillige verrichten konnten – auch die Feuerwehr war dabei –, war bereits erledigt; nun leistete die Stadt ihren Beitrag. Hohe Kosten standen an. Um diese zu minimieren, wurde eigens ein Stadtfest veranstaltet, das immerhin 60 000 Mark Erlös einbrachte. Auch vom Denkmalamt gab es einen Zuschuss. Die Arbeiten an Palasmauer und Bergfried wurden an das Baugeschäft Josef Sum vergeben und in den Jahren 1986/87 ausgeführt.

Damit war Hausachs Schmuckstück für die kommenden Jahre gesichert. Die nächste Großaktion fand 1999 statt. Auch damals waren über die Wochenenden wieder viele Ehrenamtliche in Aktion; ein Festplatz wurde angelegt, die Burggeister feierten am 1. Mai auf dem Schlossberg, und erstmals wurde am 2. Mai der Bergfried geöffnet und die Hausacher hatten die Gelegenheit, Stadt und Umgebung vom Schlossturm aus zu besichtigen. Viel Geld floss in den vergangenen 15 Jahren auch in die Hangsicherung.

u Beim Burgfest am Sonntag ab 14 Uhr spielen die Öschmusik Löffingen, die Burgmägde bewirten; serviert werden "Burgbraten" im Weck, Grillwurst, Speck und Rettichbrot sowie Kaffee und Kuchen. Klaus Lehmann bietet eine stadtgeschichtliche Führung an, und mit dem Zinnenclimbing am Burgturm ist auch Nervenkitzel angesagt. Optisch umrahmt wird das Fest von der Burgwache.