Die Mitwirkenden der Elfimess durften sich zum Schluss über ein Geschenk freuen. Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder Bote

Fastnacht: Mühlenbacher Elfimess sorgt bei dreistündigen Programm für Gelächter im Clubheim

Für jede Menge Gelächter und Frohsinn haben die neun wortgewandten und spitzzüngigen Gruppen gesorgt. Sie setzten sich am Montag bei der gut dreistündigen Elfimess der Mühlenbacher Narrenzunft in Szene.

Mühlenbach. "Wir sind die Narren, die Narren aus Mühlenbach, Ritschibä, Ritschiba, Ritschibum", sangen Elferrat und Akteure, die pünktlich um 11.11 Uhr ins Clubheim einmarschierten. Dominik Dufner begrüßte die närrische Gemeinde. Anschließend begeisterte Bürgermeisterin Helga Wössner mit ihrem selbst geschriebenen Lied über das letztjährige Straßenchaos. Mit Krückstock "bewaffnet" lästerten die vier Opas und Omas von der Narrenzunft: "Hit het de Klinger aber widder arg long für d’Predigt brucht, des het mi wieder richtig geschlucht".

Limbergers Pia-Marie, die zum Festival fuhr und den ganzen Familienrat für ihre "Husufgab" einspannte, bekam ebenso ihr Fett weg, wie der "schinante Maurus vuns Kussehonse", der seine zwei wunderschönen "Blumestriss" in gelben Säcken verpackt durchs Dorf trug.

Unerklärliche Löcher im Gartenschlauch

Der Knaller war die Geschichte über Heike und Silvia. Die Beiden hatten es sich täglich im Bikini und mit Sekt am Pool der im Urlaub weilenden Limbergers gemütlich gemacht, anstatt deren Garten zu wässern. Gewundert hatten sich die beiden nur über den Wasserschlauch, der jeden Tag neue Löcher hatte. "Horche ihr zwei, nochts müsse na de Garteschluch irolle, des isch doch klar, sunsch kriegt er Löcher, weil de Mähroboter do unterwegs war", wurden sie von der heimkehrenden Familie belehrt.

Dominik Dufner und Pascal Kern, alias "Bob und Bodo", erzählten vom flirtenden Specki, der im Biermichel an der Theke nach vorne kippte und dabei "dem arme Maidli a Kopfnuss gebe het". Kaisers Milena, die ihr "Schisshuspapier" im Auto bunkert, "un immer, wenn se vum Auto in d‘Wohnung lauft, steckt se ei Roll in d‘ Hondasch" wurde ebenso durch den Kakao gezogen, wie D’Limberger Silvia, die 50 Portionen Currywurst in der Steinacher Rose bestellte und sie in der Flasche abholen wollte.

"Wie kumm i denn, wie kumm i denn zum Dörfle nus?", sangen "Die Volljährigen" mit Elisabeth Bader, Ulrike Hoch, Maria Uhl und Elisabeth Schmid, die ihren Auftritt von der Frauenfasent wiederholten. Die Putzfrauen Evmarie Buick und Luitgard Ringwald wussten unter anderem von Hedwig, die ihren krüppeligen Christbaum in "Stehlis-Wald" holte. Für Riesengelächter sorgte auch das Fettnäpfchen, in das Pfarrer Klinger tappte, denn er hatte seinen Zettel mit der Predigt auf dem Autodach liegen lassen. Anstatt der Predigt zu lauschen, mussten seine Schäfchen auf dem Hörnleberg ihre Sorgen in aller Stille gen Himmel schicken. Die falsch aufgehängten Fahnen am Pfarrhaus waren ebenso belustigendes Thema wie die ehemaligen Bürgermeister aus Mühlenbach und Hofstetten. Beim Konzert der Geschwister Hofmann habe der Karl, aber vor allem der Herr Heller "gottserbärmlich on däre Fackel nuffgschmachtet". "Un donn ruft des Fraule au noch in ihrem jugendlichen Leichtsinn: Ihr Mühlenbacher seid ein tolles Publikum, so richtig zum Anfassen."

Als trauernde Witwe war Walli Klausmann ein Kracher, die sich allerlei Gemeinheiten von ihrem Verstorbenen hatte gefallen lassen müssen. 1000 Euro für den Sarg, 3000 für die Beerdigung und 5000 für den Stein habe er ihr hinterlassen. "Ist der nicht schön?", fragte sie die Narren, während sie ihren großen Klunker am Finger präsentierte. Der Auftritt von "Doktor" Klaus Klinger und seinen Patienten Heike Keller, Petra Neumaier und Anja Schwab krönte das gut dreistündige Programm.

Die stellvertretende Zunft-Vorsitzende Rebecca Eisenmann und Schriftführerin Selina Gärtner ehrten zum Schluss noch fünf langjährige Schnurranten: Dieter Limberger, Roswitha Eble, Agathe Armbruster, Heike Keller und Petra Neumaier erhielten den Orden der Mühlenbacher Narrenzunft und wurden zu Ehrenschnurranten ernannt.