Seit ein paar Tagen wirbt dieses Banner für den neu entstehenden Edeka-Markt. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Versorgung: Verpächter bestätigt Banner-Werbung / Treff schließt Ende April

Kommt Edeka im Sommer nach Hausach? Ein Banner am ehemaligen und mittlerweile leer stehenden Rewe-Gebäude verspricht dies jedenfalls. Während der Lebensmittel-Konzern sich bedeckt hält, bestätigt Verpächter Andreas Gaupp die Neueröffnung.

Hausach. "Hier entsteht ein neuer Edeka-Supermarkt – ab Sommer 2020 für Sie da", ist auf dem Banner zu lesen, das über dem Eingang des früheren Rewemarkts angebracht wurde. Immer wieder haben Hausacher auch Handwerker gesehen. Tut sich etwas in dem Gebäude? Eine Anfrage des Schwarzwälder Boten beantwortet Florian Heitzmann als Pressesprecher von Edeka-Südwest kurz und knapp: "Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Ihnen hierzu derzeit keine Auskünfte geben können."

Auch die Stadtverwaltung hat seitens des Konzerns keine Informationen bekommen. Verpächter Andreas Gaupp bestätigt die Neueröffnung des Supermarkts im Sommer jedoch: "Ja, es entsteht gerade ein neuer Edeka-Laden." Er hat auch Informationen in Bezug auf den benachbarten Treff 3000-Markt, den Gaupp ebenfalls an Edeka verpachtet hat. Wie er berichtet, soll der Discounter in einen Getränkemarkt umgebaut werden, der dem neu entstehenden Edekamarkt angeschlossen wird. Geschlossen wird der Treff Ende des Monats, sagt Gaupp.

Der neue Edekamarkt soll – wie der vor ihm im Gebäude untergebrachte Rewe – einen Bäckerladen enthalten, wenn auch kein Café vor dem Markt, wie Gaupp es zuerst geplant hatte. Auch der Parkplatz soll modernisiert werden. Er bedauere, dass der Standort so "schlecht geredet" werde, obwohl Millionen investiert würden.

Einige Hausacher glaubten, dass Edeka das angemietete Gebäude einfach leer stehen lassen würde (siehe Infokasten). "Ein Konzern wie Edeka unterschreibt doch keinen Mietvertrag über 15 Jahre, um dann nichts damit zu machen", meint Gaupp. Es sei "unheimlich getrickst" worden und Gaupp weist darauf hin, dass er oder Edeka eine Klage gegen die Änderung des Bebauungsplans erwägen.

Die Freude der Hausacher, dass nun auch im Westen die Versorgung gesichert ist, dämpft Gaupp. Er ist sich sicher, dass weder Rewe noch Edeka mit der von der Stadt forcierten Lösung am Ende glücklich würden. Letzterer hätte seine Umsatzerwartungen an den neuen Markt weit herunterschrauben müssen. "Ich gehe jede Wette ein, dass es in 15 Jahren einen von beiden Standorten nicht mehr gibt", meint er.

Nachdem Andreas Gaupp das Gebäude in Hausachs Westen mehrere Jahre an Rewe vermietet hatte, lief der Vertrag Ende des vergangenen Jahres aus. Rewe hatte schon seit Längerem Erweiterungspläne, die, so der Konzern, im Westen nicht umgesetzt werden konnten. Während die Stadt und Rewe noch Gespräche führten, vermietete Gaupp sein Gebäude an Edeka. Die Stadt hatte Rewe derweil einen Standort in Hausachs Osten in der Nähe des Bahnhofs angeboten. Vermutungen wurden in Hausach laut, dass hinter dem Schritt Edekas, das Rewe-Gebäude anzumieten, die Idee stecke, Rewe aus der Stadt zu verdrängen. Der Regionalplan erlaubt nämlich zwei Vollsortimenter in diesem Abstand nicht. Die Gemeinde änderte daraufhin den Bebauungsplan für die Fläche im Westen. Der Bestandsschutz erlaubte es Edeka, weiterhin in das Gebäude einzuziehen, erweitern kann der Konzern allerdings nicht. Rewe hingegen kann den geplanten, großen Vollsortimenter im Osten Hausachs bauen.